Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante My wird von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als “potenziell besorgniserregend” beobachtet. Die EMA konzentriere sich zwar hauptsächlich auf die hochansteckende Delta-Variante, untersuche aber auch andere Varianten wie die My-Variante, sagte der Leiter für Impfstoffstrategie, Marco Cavaleri. My weise möglicherweise immunevasive Merkmale auf, sodass Geimpfte oder Genesene vor dieser Variante nicht geschützt sein könnten.

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39 Prozent der Fälle schon My-Variante

“Ich muss jedoch sagen, dass wir noch keine Daten haben, die zeigen, ob sich die My-Variante stark ausbreitet und ob sie eine Chance hat, die Delta-Variante als vorherrschenden Virusstamm zu überholen”, sagte Cavaleri. Die EMA werde jedoch mit den Impfstoffentwicklern über die Wirksamkeit der verfügbaren Corona-Impfstoffe gegen die My-Variante beraten. Vor wenigen Tagen hatte bereits die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die My-Variante als “Variante von Interesse” eingestuft und vor einer möglichen Impfstoff-Resistenz gewarnt.

Während in Kolumbien inzwischen 39 Prozent der Corona-Infektionsfälle auf die My-Variante zurückgehen, liegt die weltweite Verbreitung der Variante nach WHO-Angaben bisher bei unter 0,1 Prozent. Dass Viren mutieren, ist normal. Die meisten Mutationen sind ungefährlich und verändern die Eigenschaften von Erregern nicht, berichtet „NTV“.