Am Samstag trifft Weißrussland zum Auftakt der EM-Qualifikation auf die Schweiz (18.00 Uhr). Doch im Vorfeld des Duells gab es mächtigen Wirbel. Die Menschenrechtsorganisation Libereco demonstrierte vor dem Hauptquartier der UEFA. Der Grund: Sie forderten den Ausschluss des weißrussischen Fußball-Nationalteams bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland.

“Klar ist: Die Fußballnationalmannschaft von #Weißrussland besteht nicht aus den besten Spielern, sondern aus solchen, die dem weißrussischen Regime gegenüber unkritisch sind. Auch das weißrussische Regime beeinflusst massiv den weißrussischen Sportverband,” hieß es in einer Erklärung.

Laut eigenen Angaben versammelten sich zahlreiche Menschen in Nyon (Schweiz) vor dem Hauptquartier der UEFA. “Weißrussland beteiligt sich aktiv am Krieg Russlands gegen die Ukraine, während die Repression gegen die Zivilgesellschaft massiv ist: Derzeit hält das Lukaschenko-Regime mehr als 1400 politische Gefangene als Geiseln. UEFA, schließt Weißrussland von der EM 2024 aus”, lautete die Forderung von Libereco.

Die Menschenrechtsorganisation aus der Schweiz hat laut “Blick” bereits zuvor eine Petition ins Leben gerufen, die von 16.000 Menschen unterschrieben worden ist. Darin forderte man UEFA-Präsident Aleksander Ceferin dazu auf, Weißrussland von der EM 2024 auszuschließen. In den vergangenen Tagen wurden drei offene Briefe von 30 Schweizer Abgeordneten, 46 Bundestagsabgeordneten an die UEFA veröffentlicht. Auch EU-Abgeordnete forderten die UEFA dazu auf, wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nicht nur Mannschaften aus Russland auszuschließen, sondern auch aus Weißrussland.

Zustand des Fußballs in Weißrussland katastrophal

Die Menschenrechts-Organisationen kritisierte auch den Fußball in Weißrussland und bezeichnete den Zustand als katastrophal. Regimekritische Spieler werden demnach diskriminiert. Das gelte auch für Schiedsrichter und Medien. Zudem herrscht im Verband auch noch Korruption.

UEFA-Präsident Aleksander CeferinHarold Cunningham / AFP / UEFA

Die UEFA teilte nun mit, dass man der Forderung der EU-Parlamentarier nachgehen möchte und über einen möglichen Ausschluss von Weißrussland beraten möchte. Das teilte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in einem Brief an Mitglieder des EU-Parlaments mit, der der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. “Es ist seit Langem die Absicht der UEFA, die Situation von Belarus bei der nächsten Sitzung unseres Exekutivkomitees zu erörtern”, schrieb Ceferin. Die Sitzung findet am 4. April in Lissabon statt. Einen Tag später steigt in Portugal auch der UEFA-Kongress, bei dem Ceferin ohne Gegenkandidat für eine dritte und letzte Amtszeit wiedergewählt werden soll.