Laut dem „Bloomberg Billionaires Index“ gibt es weltweit aktuell neun Superreiche, deren Vermögen sich auf über 100 Milliarden Dollar beläuft. Führend – wenig überraschend – der Amazon-Gründer Jeff Bezos, der mit 206,7 Milliarden Dollar als reichster Mann der Welt gelistet ist. Ihm dicht auf den Fersen sind Tesla-Gründer Elon Musk (181 Milliarden Dollar) und der französische Luxusmagnat Bernard Arnault (166 Milliarden Dollar), Haupteigentümer und Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Luxuskonzerns LVMH.
Doch auch die restlichen sind namentlich keine Unbekannten: Bill Gates, Mark Zuckerberg, Larry Page, Sergey Brin, Larry Ellison und Warren Buffet.

Auch wenn man an der Spitze grosso modo unter sich bleibt, kommt es regelmäßig zu Verschiebungen im Ranking, Hie und da schafft es ein „Neuer“ in die Top-Ten.
Aktuell (Stand 21. Juli 2021, 12:15 Uhr, MEZ) darf man dem Ex-CEO von Microsoft, Steve Ballmer, gratulieren. Er konnte sein Vermögen im Jahr 2021 um 20,1 Milliarden auf insgesamt 100 Milliarden US-Dollar steigern. Damit ist er das zehnte Mitglied im Club der Superreichen.

Aktienschwankungen statt nachhaltiger Vermögensverlust

Sorgen über nachhaltige Vermögensverluste braucht sich jedoch keiner der Herren machen. Den Grund für die kurzfristigen Schwankungen der Vermögenswerte der Superreichen wird in Aktienschwankungen vermutet. Und ja, tatsächlich Herren! Denn erst auf Platz elf im Gesamtranking der reichsten Menschen der Welt, findet sich eine Dame.

Platz elf für die reichste Frau der Welt

Für die reichste Frau der Welt ist die Aufnahme in den Club noch nicht so greifbar, auch wenn sie eine realistische Anwärterin auf Platz 10 ist: Françoise Bettencourt-Meyers. Laut dem Index ist die L’Oréal-Erbin 87,8 Milliarden US-Dollar schwer und damit auf Platz elf.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Während der Großteil der Milliardärs-Elite aus der Tech- und Onlinebranche kommt, ist Bernard Arnault die Ausnahme. Unter der Dachmarke LVMH betreibt er Marken wie Moët & Chandon, Louis Vuitton oder Dior, was ihm ein Vermögen von 167 Milliarden US-Dollar einbrachte.

Steuerflucht trotz praller Bankkonten

Durch die, in Relation immer häufiger vorkommenden Rotationen im 100-Milliarden-Dollar-Club, wird auch das Thema Steuern mehr und mehr diskutiert. So kritisiert die NGO “ProPublica”, dass ausgerechnet die Top-Milliardäre wenig bis keine Einkommenssteuer zahlen würden. Das führte in weiterer Folge dazu, dass es in den USA vermehrt zur Forderung nach einer Änderung der Steuergesetze kam.

US-Präsident Joe Biden hat zwar auf ein Steueränderungspaket, bei dem Wohlhabende mehr in die Verantwortung gezogen werden, gedrängt, nichts desto trotz nutzen viele Milliardäre Steuerschlupflöcher. So können sie zum Beispiel mit dem Besitz von Sportteams ihre Steuerpflicht deutlich reduzieren. Steve Ballmer, ihm gehört die Basketball-Mannschaft Los Angeles Clippers, brauchte bei einem Verdienst von 686 Millionen US-Dollar im Jahr 2018 nur 78 Millionen US-Dollar an Steuern zahlen. Dies ist ein Bundeseinkommenssteuersatz von 12 Prozent, der eines jeden Angestellten in dem Verein ist deutlich höher.

Der Zorn auf die Superreichen vieler Mittelschicht-Amerikaner ist angesichts solcher Schlagzeilen durchaus verständlich. Wenn dann noch unter dem Deckmantel der Forschung und damit dem Nutzen der Allgemeinheit um zig Millionen Euro, rein zum Gaudium eines einzelnen, ins All geflogen wird, braucht es keine weiteren Erklärungen.