Wie unter anderem die “Presse” berichtet, herrscht große Uneinigkeit über die Zukunft der pandemiebedingten Kurzarbeit. Vor allem die Gewerkschaft fürchtet ein zu rasches Ende des großzügigen Instruments.

Die Kurzarbeit hat sich im Angesicht der Pandemie für viele Betriebe als Erfolgsmodell bewährt: Allein im vergangenen Jahr haben rund 1,2 Millionen Menschen in Österreich Kurzarbeitsbeihilfe bezogen, und auch jetzt, über ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie, wird sie weiterhin stark genutzt.

Arbeitsminister für ein rasches Ende der Kurzarbeit

Wie das Arbeitsministerium Anfang der Woche mitteilte, haben heimische Unternehmen seit Beginn der vierten Phase Anfang April insgesamt 306.000 Beschäftigte zur Kurzarbeit angemeldet. Arbeitsminister Martin Kocher erklärte, dass erfahrungsgemäß nur etwa 60 Prozent der Angemeldeten tatsächlich in Kurzarbeit gehen würden und dass mit den am Mittwoch anstehenden Öffnungen die Zahlen der Kurzarbeitsbezieher ohnehin sinken würden. Kocher spricht sich klar für ein rasches Ende der Kurzarbeit aus.

Der Arbeitsminister vertritt die Ansicht, dass die Kurzarbeit schnell und deutlich eingeschränkt werden soll, sobald keine behördlichen Schließungen mehr vön Nöten sind. Nun befürchtet aber die Gewerkschaft, dass dieser Exit zu schnell gehen könnte. Verhandler sprechen sich zwar ebenfalls für ein “Auslaufszenario” für die Kurzarbeit aus, aber es sei “klar, dass auch nach Juni Kurzarbeit notwendig sein wird“, so Karl Dürtscher, Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA).

Die vierte Phase der Corona-Kurzarbeit endet mit 30. Juni. Die Regierung will noch im Mai ein Nachfolgemodell vorlegen, die Gespräche mit den Sozialpartnern und der Industriellenvereinigung laufen bereits.