Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) prüft den Fall und erwägt Konsequenzen: Ein Hausarzt in Hallein hat seinem Patienten (87) Ivermectin zur Covid-Therapie verschrieben haben. Bei Ivermectin handelt es sich um jenes Entwurmungsmittel, das FPÖ-Chef Herbert Kickl bei einer Covid-Erkrankung öffentlich angepriesen hat. Nun starb der 87-jährige Tennengauer.

Obduktion der Leiche wird abgewartet

Die Todesursache ist noch ungeklärt, sagt ÖGK-Chef Andreas Huss gegenüber dem ORF. Die Ärztekammer sei aber bereits informiert, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft sei geplant. Man warte die Obduktion des Leichnams ab. Sollte der Mann an den Folgen der Einnahme des Entwurmungsmittels gestorben sein drohen dem Halleiner Arzt strafrechtliche und disziplinäre Konsequenzen bis hin zum Berufsverbot. Den Entzug des Kassenvertrages hat die Krankenkasse bereits beschlossen.

Die EMA warnt vor dem Medikament bei Covid-Fällen

Es ist nicht der erste Fall in Österreich, der sich bei einem Corona-Patienten in Folge der Verwendung von Ivermectin ereignet. Zuvor war bereits ein an Covid erkrankter Bergführer nach der Einnahme des Medikaments mit schweren Beschwerden in das Spital geliefert worden – der eXXpress berichtete. Seit Kickls Empfehlung für das Entwurmungsmittel boomt auch der illegale Handel damit. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) rät von einer Anwendung des Medikaments zur Behandlung von Covid-19 ab.