“Eine schnelle Entscheidung”, dieser Wunsch nach Klarheit geht aktuell durch die gesamte Partei. Schon am Mittwoch ab 13 Uhr könnten neue Fakten geschaffen werden. (Noch)-Vorsitzende Rendi-Wagner (51) will einen vorgezogenen Parteitag erwirken, heißt es aus ihrem Umfeld. Ihr Konkurrent Doskozil (52) will das nicht. Burgenlands Landeshauptmann sieht seine Chancen in einer Urabstimmung unter allen SPÖ-Mitgliedern.

Rendi-Wagners Hoffnungen hängen am vorgezogenen Parteitag

Nach dem Doskozil am Vortag mit seinem Brief vorpreschte, sind heute alle Augen auf Rendi-Wagner gerichtet. Einige SPÖ-Schwergewichte unterstützen derzeit noch ihren Plan eines vorgezogenen Parteitags. Darunter Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und ÖGB-Chef Wolfgang Katzian.

Doch auch Doskozil findet immer mehr Unterstützer. Oberösterreich und Salzburg haben sich bereits für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen. Niederösterreich und die Steiermark tendieren dazu.

Schon fast jeder dritte SPÖ-Wähler will ihre Ablöse

Ob sich Rendi-Wagner einer solchen Urabstimmung überhaupt stellen würde, bleibt abzuwarten. auch sie kennt die aktuellen Umfragen, in denen sich schon 28 % der eigenen Wähler gegen sie aussprechen. Auch sie weiß, dass Parteichefs mit 66 % Zustimmung in den eigenen Reihen eigentlich in der Regel von selbst zurücktreten – und genau dieses Ergebnis lieferte die jüngste INSA-Umfrage. Quer durch alle Wählerschichten ist das Ergebnis noch eindeutiger: Von den 1000 Befragten (Zeitraum 6. bis 9. März, also nach der Kärnten-Wahl) meinen sogar 52 %, dass Rendi-Wagner nicht die richtige Besetzung für den Job der SPÖ-Vorsitzenden sei. Und so ist ab 13 Uhr der Showdown um einen vorgezogenen Parteitag wohl entscheidend.

Mit diesem Brief will Doskozil Rendi-Wagner stürzen

Nach jahrelangen Querschüssen gegen die aktuelle SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erhob Doskozil mit einem Brief offiziell seinen Führungsanspruch.