Das Bild vom getöteten Bären bewegte viele Österreicher – und es wurde sogar gerätselt, ob nicht ein Wilderer das Tier geschossen und danach auf die Schienen gelegt hat.

Bei Gesprächen mit Klaus Baumgartner, ÖBB-Pressesprecher für Salzburg, und Hubert Stock, dem Wolf- und Bärenbeauftragten des Landes Salzburg, konnte der eXXpress nun zu neuen Fakten zum Unfallhergang des am Mittwoch stattgefundenen Unglücks kommen. So wurde laut Klaus Baumgartner um 5.45 Uhr morgens der Zusammenstoß mit dem Bären gemeldet, wobei das Tier auf alle Fälle reglos auf den Geleisen lag – oder vielleicht schon tot war.

Der getötete Bär auf den Geleisen.

Bär hatte schwere Verletzungen

Der Bären- und Wolfs-Beauftragte Hubert Stock erklärte dazu der eXXpress-Redaktion, dass der erste Lokführer das Tier auf alle Fälle gesehen habe und versucht hätte, eine Notbremsung durchzuführen. Dabei habe der Zug den Braunbären aber erfasst und schwer verletzt.

Da Zugführer zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht wusste, ob die ÖBB-Garnitur den Bären erfasst hat, bestätigt sich wohl die Aussage Baumgartners, dass der Bär bereits auf den Gleisen gelegen sei oder sich zumindest kaum noch bewegt habe.

Eine frontale Kollision mit dem Tier hätte der Zugführer definitiv mitbekommen. Erst ein Lokführer des nächsten nachfolgenden Zugs gab endgültig Auskunft über das Ableben des Tieres. Der Tod wurde daraufhin von der Polizei bestätigt.

In einer aktuellen Aussendung des Landes Salzburg ist dazu zu lesen: “Der Bär hat schwere Verletzungen, eine Hinterpranke wurde komplett abgetrennt. Schwere Verletzungen am Schädel und äußerliche schwere Blutungen wurden ebenso festgestellt. Das Tier kommt jetzt in ein Kühlhaus und wird dort amtlich untersucht.”

Das tragische Ende der Wanderschaft des Braunbären.

Von der ÖBB wird noch zu dem Vorfall gesagt: Der materielle Schaden am Zug sei von nicht nennenswertem Ausmaß. Zudem ist der Unfall auf österreichischen Boden als Einzelfall aufzufassen, da es im Land keine feste Bärenpopulation gibt. Demnach müsste der Bär erst von Ostdeutschland aus über Bayern oder aus der Tschechischen Republik auf österreichisches Staatsgebiet übersiedelt sein.