Um das Virus in Schach zu halten, sollen wir uns impfen. Aber ist das wirklich der einzige Weg, einen schweren Verlauf zu verhindern? Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (Vfa) listet auf seiner Website alle in der EU gegen Covid-19 offiziell zugelassenen Medikamente auf. Außerdem ist vermerkt, welche sich bereits im Zulassungsverfahren befinden.

Diese Mittel sind bereits zugelassen

Casirivimab + Imdevimab (Hersteller: Regeneron / Roche), zugelassen am 12.11.2021, antiviraler Antikörper.

Regdanvimab (Hersteller: Celltrion), zugelassen am 21.11.2021, antiviraler Antikörper

Sotrovimab (Hersteller: GSK und Vir Biotechnology) ,zugelassen am 12.12.2021, antiviraler Antikörper.

Remdesivir (Hersteller: Gilead Sciences), zugelassen am 03.07.2020, intrazellulär wirksames antivirales Medikament, RNA-Polymerase-Hemmer.

Dexamethason (Hersteller: Merck KGaA, Winthrop Arzneimittel und andere), zugelassen am 18.09.2020, immundämpfendes Medikament.

Tocilizumab (Hersteller: Roche), zugelassen am 07.12.2021, immundämpfendes Medikament, IL-6-Antagonist.

Anakinra (Hersteller: Sobi), zugelassen am 16.12.2021, immundämpfendes Medikament, Interleukin-1-Rezeptorantagonist.

Behörden müssen Hürden beseitigen

Ob die Covid-Medikamente die Impfung verdrängen können, bleibt aber fraglich. Es scheitert an der Akzeptanz: Laut “Stern”-Recherche wurden in Deutschland bis zum 19. November 2021 lediglich 8000 Dosen verabreicht. Wie das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Website schreibt, lief die Haltbarkeit der Antikörper von Bamlanivimab Ende November aus. Und da auch Etesevimab mit diesem Mittel kombiniert wird, kann dieser aktuell ebenfalls nicht mehr verabreicht werden.

Wie Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Städtischen Klinikum Dessau im “Stern” klarstellte, mangele es in Sachen Antikörper-Mittel zudem an Aufklärung. Es gebe keine Informationskampagnen und keine strukturierten Angebote diesbezüglich. Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen scheiterten daran, die Therapie besser verfügbar zu machen.

Um 2022 besser von den Covid-Medikamenten zu profitieren, müssen die Behörden derarte Hürden also beseitigen. Denn wie wir am Jahr 2021 gesehen haben, reicht es keineswegs aus, die Mittel nur zu bestellen. Sie müssen auch verteilt und verabreicht werden, berichtet “Focus”.

COVID-positiv - was tun?

eXXpressTV-Medicus Dr. Marcus Franz erklärt, was Patienten, die mit einer Covid-Infektion isoliert sind, zuhause tun können.

Dr. Marcus Franz erklärt, was man bei einem positiven Test machen sollte

Sie wurden positiv getestet und sind nun zu Hause in Quarantäne?

Viele Patienten fragen sich da: Und was jetzt? Wie schlimm ist es? Was soll ich tun?

 

Bitte gehen Sie folgendermaßen vor:

 

Zunächst telefonisch bei 1450 melden! Dort erhalten Sie die erste Beratung.

 

Im Folgenden finden Sie einen medizinischen Leitfaden für leichte bis mittelschwere Verläufe, die im Regelfall daheim rasch behandelt werden können und die den größten Teil der Fälle ausmachen.

 

Das WICHTIGSTE:

Bitte keine Angst – für die meisten Infizierten ist Corona zum Glück nicht gefährlich!

 

Man kann sich bei leichten bis mittelgradigen Erkältungssymptomen (Husten, Schnupfen, Halsweh, erhöhter Temperatur (unter 38,5 Grad) , Krankheitsgefühl, Kopfweh…)  zunächst mit einfachen Mitteln sehr gut selbst zu Hause behandeln:

 

1. “Grippemittel” wie Aspirin C oder Paracetamol oder Mexalen besorgen lassen und entsprechend des Beipacktextes einnehmen (Achtung bei vorbestehendem Magenleiden: diese Medikamente können den Magen belasten, bitte in dem Fall einen Magenschutz einnehmen).

Eine erhöhte Temperatur sollte man nicht zu aggressiv senken, denn ein, zwei Tage fiebern ist eine prinzipiell gute Abwehr-Reaktion des Körpers. Wenn es aber über 38,5° geht, sollte man mit den genannten Mitteln gegensteuern.

 

2. Viel trinken! (3 Liter/Tag, am besten Tee, Wasser, Suppen, bei Fieber auch 4 Liter!)

 

3. Vitamin D, Zink und Selen von Beginn an einnehmen (ebenfalls rezeptfrei erhältlich)

 

4. Regelmäßiges Gurgeln mit virusabtötenden Lösungen (zB Listerine, Betaisodona usw.), 3x täglich und jeweils ausgiebig!

 

5. Salzwasser-Nasensprays anwenden (3-5x täglich)

 

6. Inhalationen mit heissem Salzwasser und/oder ätherischen Ölen (2-3x täglich). Am einfachsten nach der altbewährten Methode: Wasser mit Salz aufkochen, Handtuch über den Kopf und 5-10 Minuten den Dampf inhalieren

 

7. Viel rasten, regelmäßig das Zimmer lüften, dazwischen 2-3x aufstehen, ein bisschen herumgehen, Luft beim offenen Fenster schnappen. Bei Schwindelzuständen aber liegenbleiben!

 

8. Abstand zu den Angehörigen halten und eine FFP 2 Maske tragen, wenn Sie gerade jemand versorgt – im Bett aber die Maske runter! Ihre Angehörigen sollten in Ihrer Nähe ebenfalls eine FFP2 Maske tragen – und die Angehörigen sollten am besten bei geöffnetem Fenster die Versorgung durchführen. Lüften Sie Ihr Zimmer wirklich mehrmals täglich!

 

Die Erkrankungsphase dauert bei einem eher leichten Verlauf üblicherweise bis zu 7 Tage.

Danach geht es meistens bergauf.

 

Aber: Zwischen dem 7. und dem 10. Tag kann eine heikle Phase beginnen.

Sollten Sie länger krank sein, müssen Sie und Ihrer Betreuenden wachsam sein und auf Ihre Lungenfunktion achten: Verwenden Sie ein Pulsoxymeter (dieses Gerät misst auf einfache Weise den Sauerstoffgehalt im Blut, es ist im Handel bzw. online frei erhältlich, Kosten ca. 40 – 60.- Euro).

 

Messen Sie damit Ihren Sauerstoffgehalt im Blut:

Solange er über 93% liegt, besteht keine Gefahr, machen Sie weiter mit der Therapie, aber ersuchen Sie Ihren Hausarzt um eine Visite, möglicherweise brauchen Sie jetzt Cortison und andere Medikamente wie z.B. Blutverdünner (Heparin als Fertigspritze zum Selbergeben)

 

Wenn der Sauerstoff-Wert dauerhaft unter 90% sinkt, rufen Sie bitte unbedingt Ihren Arzt oder den Ärztefunkdienst bzw. die Rettung. In dieser Situation benötigen sie jedenfalls medizinische Hilfe von den Profis. Aber weiterhin und immer gilt: Keine Angst, man kann Ihnen helfen!