Die hitzige Debatte über die Zumutbarkeit einer Zelt-Unterkunft für Flüchtlinge, die in serbischen Wäldern mehrere Nächte im Freien geschlafen haben, und die täglichen Bilder von weiteren Migranten-Gruppen, die einfach über die österreichische Staatsgrenze laufen, dominieren aktuell die Asyl-Debatte in unserem Land. Doch jetzt zeichnet sich eine wesentliche Verschärfung der Zuwanderungs-Problematik ab, hörte der eXXpress in einem informellen Gespräch im Innenministerium: Da die serbische Regierung zugestimmt hat, die Visa-Bestimmungen für mehrere Nationen – etwa Inder, Pakistani und Tunesier – ab Jahreswechsel zu verschärfen und die Grenzkontrollen im Süden des Landes zu verbessern, wollen es noch tausende Wirtschafts-Migranten aus diesen Ländern in die EU schaffen.

“Die Schlepper wissen, dass sie für eine wesentlich leichter zu organisierende Route nur noch zwei Monate haben. Dann beginnen für sie die Schwierigkeiten schon an der serbischen Grenze”, hörte der eXXpress.

Tausende Migranten sollen bereits am Weg nach Mitteleuropa sein - hier ein Bild von der polnischen Grenze.

Opposition fordert "echten Schutz der Staatsgrenze"

Damit ist klar: Sämtliche Migranten aus Indien, Pakistan oder Tunesien, die härtere Bedingungen für ihre Weiterreise auf der Balkan-Route Richtung Deutschland, Großbritannien oder Österreich befürchten müssen, werden noch im Oktober, November oder Dezember versuchen, irgendwie durchzubrechen.

Bereits jetzt sind 87.000 Asyl-Werber heuer in Österreich beim illegalen Grenzübertritt gestellt worden, die Zahl derer, die es unerkannt und ungehindert in unser Land geschafft haben, dürfte weit höher sein.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat bekanntlich im ORF-Interview davon gesprochen, dass es keine Asyl-Problematik gebe: “Wo ist die Aufregung? Ich sehe keine Flüchtlingskrise.” Ihre Parteifreunde im Burgenland sehen das längst anders und fordern sofortige Gegenmaßnahmen der Bundesregierung.

Die FPÖ erwartet sich ein entschiedene Reaktion der Bundesregierung auf den aktuellen Zustrom von bis zu 400 Migranten täglich: Die Grenzen seien zu sichern, es müsse einen sofortigen Asyl-Stopp geben. “Österreich ist kein Campingplatz für illegale Migranten”, machte Herbert Kickl in den sozialen Medien klar. Und immer mehr Österreicher fragen sich: Warum kann Deutschland aus Österreich kommende Asylwerber abweisen und zurückschicken – aber Österreich kann dies nicht bei Migranten aus Ungarn machen? Was die deutsche Exekutive macht, kritisieren linkslastige Organisationen in Österreich noch immer als “Pushback”. Allerdings nennen das viele Österreicher ganz einfach: Grenzschutz.

Unter Druck: Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)