Stundenlang kreiste die Bundeswehrmaschine über Kabul. Nach der Landung gab es statt einer großen Rettungsaktion vor allem eines: Bürokratie. Weil nur sieben (7) Personen von der offiziellen Ausflugsliste am Flughafen waren, konnten auch nur diese Personen aus der Taliban-Hölle gerettet werden. Weitere Passagiere waren nicht an Bord, berichtet die „Bild“.

Mehr Menschen hatte die Botschaft nicht mehr rechtzeitig zum Flughafen gebracht. Weil in Kabul ab 21 Uhr Ausgangssperre herrscht, hätte es auch nichts geholfen, wenn der Flieger dort noch länger gewartet hätte. Eigentlich sollten mindestens 57 Botschaftsangehörige und 88 weitere Deutsche ausgeflogen werden.

Die Maschine war fünf Stunden in der Luft, kreiste über Kabul. Dann – um 22.01 Uhr – die Landung. „Ein Husarenstück“, hieß es aus Sicherheitskreisen zu BILD. Denn: Der Treibstoff wurde bis zum letzten Tropfen ausgenutzt, nur wenige Minuten länger und das Flugzeug hätte Richtung Taschkent (Usbekistan) abdrehen müssen.

US-Transporter rettet Hunderte Afghanen

Anders verhielten sich US-Streitkräfte. Im Chaos auf dem Flughafen schafften es mehrere Hunderte verzweifelte Menschen an Bord eines Frachtflugzeuges zu gelangen. Auf einer Liste standen sie alle freilich nicht. Trotzdem entschied sich die Besatzung des Flugzeuges, die Afghanen in Sicherheit zu bringen.

Verzweifelt klammerten sich Menschen an den Flugzeugen fest. Mehrere Menschen verloren bei den Tumulten am Kabul-Airport ihr Leben