Wolodymyr Selenskyj sollte nicht damit rechnen, dass die 50 deutschen “Gepard”-Flak-Panzer bald und absolut einsatzbereit an die Front in der Ukraine kommen: Kaum hat Berlin zugeben müssen, dass es kaum Munition für die Flugabwehr-Monster gibt, wurde auch noch bekannt, dass die “Geparden” erst in einigen Monaten flott gemacht werden können – der frühest mögliche Überstellungstermin soll Ende Juni sein.

Nun kommt noch ein weiteres, nicht unwesentliches Faktum dazu, dass dem ukrainischen Präsident Sorgen machen könnte: Die “Gepard”-Panzer wurden für einen Konflikt zwischen der NATO und anderen (russischen) Luftstreitkräfte erzeugt und programmiert – und nicht für den Einsatz für Verbündete, die selbst russische Kampfjets fliegen.

Werden noch ausgemottet: "Gepard"-Panzer wie dieser

Ukrainischen Jets fehlen die NATO-Freund-Codes

Wie die “Zeit” nun aufgedeckt hat, warnen Militärexperten vor einem drohenden Fiasko: “Natürlich ballert ein ,Gepard’ nicht einfach darauf los. Zuerst kommt eine Freund-Feind-Abfrage.” Und das wäre das Problem: Der “Gepard” schickt einen Zahlencode an die Flugzeuge auf dem Radar. Der Code ist NATO-weit festgelegt und ändert sich regelmäßig. Wenn die Flugzeuge den Code zurückschicken, dann sind sie ,Freunde’ und erscheinen nur noch schraffiert auf dem Radar, berichtet die “Zeit”.

Kommt kein Code an den “Gepard” zurück, leuchtet ein Lämpchen mit der Aufschrift FEIND. Halb rot, halb orange. Orange deshalb, weil der Richtschütze nochmals abklären soll, ob nicht doch versehentlich ein eigener Jet als Feind wahrgenommen wird.

Das Problem für die Ukraine: Die ukrainischen Luftstreitkräfte nutzen keine NATO-Jets und können deshalb auch keinen Code an einen “Gepard” zurückschicken – sie sind somit Feind-Flugzeuge, genau so wie die russischen MiGs.

Ohne Problemlösung kein sicherer Einsatz möglich

Damit ist klar: Ohne (schneller) Lösung dieses Problems sind die 50 “Geparden” der Bundeswehr auch eine massive Bedrohung der ukrainischen Luftstreitkräfte.

Aber bis zur Überstellung der Flak-Panzer Ende Juni wird sich vielleicht ohnehin noch einiges ändern: So vermuten Militärexperten, dass Wladimir Putin bei der großen Siegesparade am 9. Mai auch den Kriegszustand und die Mobilmachung von bis zu fünf Millionen russischen Soldaten ausrufen könnte.