Nach dem langen diplomatischen Hick-Hack um 14 Leopard-2-Panzer liefert Deutschland jetzt geradezu anstandslos auch 29 Leopard-1-Kampfpanzer aus alten Beständen in die Ukraine (eXXpress berichtete). Sowohl den bereits gelieferten Panzern, als auch den zugesagten, fehlt es jedoch an Munition. Laut einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” hat die Bundesregierung große Probleme bei der Beschaffung der benötigten 105-Millimeter-Munition für die Leopard-Panzer.

Restbestand in 27 Minuten verschossen

Die Munitionsknappheit betrifft auch die in der Ukraine schon länger eingesetzten Gepard-Panzer aus deutscher Produktion. Die Armee von Wolodomyr Selenskyj soll nur mehr über 30.000 Schuss verfügen. Der Einsatz ist dementsprechend stark eingeschränkt. Zur Info: Pro Minute verschießt der Gepard 1100 Projektile, das heißt: In 27,3 Minuten wäre der Restbestand verschossen. Und das, wenn nur ein Panzer feuert.

Keine Munitionslieferung aus der Schweiz oder Brasilien

Brasilien oder die Schweiz hätten zwar noch große Munitionsbestände der benötigten Munition übrig, beide Regierungen lehnen eine Weitergabe jedoch ab. “Brasilien ist ein Land des Friedens”, hatte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz vergangene Woche gesagt. “Und deswegen will Brasilien keinerlei Beteiligung an diesem Krieg – auch nicht indirekt.” Nun setzt sich der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für einen Rückkauf von 15 Gepard-Panzern samt Munition aus Katar ein. Diese wurden 2020 an Katar verkauft.