Mit lauten Schreien feiern tschetschenische Einheiten der russischen Invasionstruppen die Einnahme von Lysychansk. Wie die Karte (unten) zeigt, schließen Putins Einheiten mit dieser Eroberung einen gewaltigen Gebietsgewinn in der Donbass-Region ab – und die ukrainsichen Armeeeinheiten müssen sich deutlich weiter im Westen neu gruppieren.

Von der tagelangen Schlacht um die 95.000-Einwohner-Stadt war in gewissen Mainstream-Medien kaum zu hören: Auch bei diesem Kampf konnten die ukrainischen Verteidiger der russischen Feuerwalze kaum etwas entgegensetzen – wie die “Washington Post” berichtete, schlagen täglich 50.000 russische Granaten in den Stellungen der ukrainischen Armee ein, die Verteidiger können aber mit nur 5000 bis 6000 Schuss antworten.

Hat ein massives militärisches Problem: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj

Mittlerweile klar: Russland geht die Munition nicht aus.

Die nur vereinzelt von westlichen Nationen gelieferten schweren Waffen – 18 Panzerhaubitzen aus Deutschland, vier Mehrfachraketenwerfer aus den USA, 20 Artilleriegeschütze aus Frankreich, etc. –  dürften für den Kriegsverlauf nicht wirklich entscheidend sein: Das russische Verteidigungsministerium schafft täglich zusätzliche Geschütze an die Donbass-Front, dazu auch noch gewaltige Mengen an Munition.

Dass “Moskau die Munition ausgehen” könnte, wie die deutsche “Bild” und andere Boulevard-Medien am beginn der Invasion in Umlauf brachten, glaubt mittlerweile niemand mehr.

Militärexperten werten bereits als folgenschweren Fehler der Regierung in Kiew, sich auf die Kriegsführung Russlands eingelassen zu haben – bei Schlachten Geschütz gegen Geschütz und Panzer gegen Panzer müsse es bei der Ukraine bereits bald zu einer militärischen Krise kommen.

Bisher wurden mehr als 22 % des ukrainischen Landfläche von der russischen Armee besetzt - Lysychansk war eine weitere Schlüsselstadt für den geplanten Vorstoß Richtung Westen.