Dem Bundesnachrichtendienst (BND) liegen derzeit keine Hinweise vor, wonach der russische Präsident bald schon seine Macht verlieren könnte. Und die Deutschen müssen es wissen. Die Augen des BND sind schon immer vor allem auf Russland gerichtet – das änderte sich auch nach dem kalten Krieg nicht.

BND will russische Desinformation aufklären

Der russische Überfall auf die Ukraine sei daher nicht unerwartet gekommen, wird Geheimdienst-Boss Bruno Kahl in der “Welt” zitiert. Ein Hauptaugenmerk legt der BND derzeit laut seinem Präsidenten auf die hybride Kriegsführung des Kremls. Dazu zählen Cyberattacken und Desinformationskampagnen, deren Ursprung der Dienst aufklären will. Fest steht aber, dass der Westen nicht auf einen Machtwechsel in Moskau hoffen darf. Zu fest sitzt Putin nach wie vor im Sattel, der Rückhalt der Bürger ist ihm sicher.

BND-Boss musste aus der Ukraine evakuiert werden

Etwas unerwartet dürfte es aber doch gewesen sein. Der Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes weilte nämlich gerade in Kiew, als er vom Angriff Putins auf die Ukraine überrascht wurde. Von den deutschen Evakuierungstrupps für Diplomaten abgeschnitten, befand sich Kahl laut Berichten des Geheimdienstes bereits in “höchster Not” – eine eigens einberufenen Spezialeinheit schleuste ihn nach Polen.