Der CSU-Abgeordnete Markus Ferber sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, Deutschland brauche jetzt Solidarität der EU. Man müsse überlegen, “ob Osteuropäer, die schon volle Speicher haben, auch mal Richtung Westen liefern können”. Allerdings hatten sich schon zuvor Politiker der polnischen Regierung dazu ablehnend geäußert.

Polen hat sich in der Gasversorgung in den vergangenen Jahren weitgehend unabhängig von Russland gemacht. Der Speicherstand für den Herbst ist höher als in Deutschland.

Polen erhebt Milliarden-Forderungen wegen Verlusten im Zweiten Weltkrieg

Um Deutschland mit fehlendem Gas auszuhelfen müssten im Verhältnis zu Berlin erst einige Meilensteine erreicht werden, sagte der Generalsekretär der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Krzysztof Sobolewski, im polnischen TV. Ein solcher Meilenstein könnte “die Frage der Kriegsreparationen” sein.

Die PiS-geführte Regierung hat nach eigenen Angaben ein Paket mit Milliarden-Forderungen wegen der im Zweiten Weltkrieg erlittenen Verluste Polens vorbereitet. Berlin sieht die Reparationsfrage mit den internationalen Verträgen zur deutschen Einheit als erledigt an.

Scharfe Kritik an Deutschland wegen Nord Stream 1 und 2

Als anderen Meilenstein sah Sobolewski eine Entschuldigung Deutschlands dafür, die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 immer als rein wirtschaftliches Projekt dargestellt zu haben. Polen und andere östliche EU-Länder haben von Anfang an gewarnt, dass die Gasleitungen als politisches Druckmittel Moskaus dienen könnten.

“Wir sind immer offen und bereit zu helfen – das sieht man am besten an der Situation in der Ukraine”, der Partei-Generalsekretär.”In erster Linie wollen wir mit denen teilen, die in anderen Dingen ihre Solidarität mit Polen bewiesen haben”, sagte Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek.