Laut “Bild” wurden sie von einem Team des Auswärtigen Amtes und des deutschen Bundeskriminalamtes mit Unterstützung der US-Luftwaffe aus einem kurdischen Camp in Nordsyrien geholt.

Das Auswärtige Amt in Berlin wollte die Berichte am Mittwochabend zunächst nicht bestätigen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war für Mittwoch eine Rückholaktion von Frauen und Kindern aus Syrien geplant. Einige der Erwachsenen dürften nach der Ankunft in Deutschland dem Haftrichter vorgeführt werden. Laut “Spiegel” liegen gegen sechs der acht Frauen Haftbefehle der Justizbehörden vor.

Wie das Nachrichtenmagazin berichtete, hatten die Frauen im Alter von 30 bis 38 Jahren mit ihren Kindern zum Teil jahrelang in dem von kurdischen Kämpfern bewachten Anti-Terror-Gefangenenlager al-Hol in Nordsyrien eingesessen. Im Zuge einer humanitären Aktion seien sie nun mit einem Charter-Jet auf dem Weg zurück in ihre Heimat.

Das Duplizieren

Laut “Spiegel” waren neben den Frauen aus Deutschland auch drei mutmaßliche IS-Anhängerinnen aus Dänemark mit ihren 14 Kindern an Bord der Maschine. Es sei bisher die größte Rückführung von Deutschen aus Syrien, berichtete “Bild”. Wegen der Unterstützung durch das US-Militär sei die Aktion besonders sensibel behandelt worden.

Österreich holte 2019 zwei Kinder der mutmaßlich verstorbenen Wiener IS-Anhängerin Sabina S. zurück. In dem Fall war den Großeltern das Sorgerecht übertragen worden. Das österreichische Außenministerium geht aktuell von rund einem Dutzend Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft in Nordostsyrien aus, rund die Hälfte davon sind Kinder.