Deutschland hat eine einwöchige Dunkelflaute hinter sich. Dieses für einen Winter an sich nicht sonderlich überraschende Wetter stellt andererseits die deutsche Energiepolitik vor beachtliche Probleme. Denn wenn sich die Sonne nicht zeigt und fast kein Wind bläst, dann rutscht der Anteil von Solar- und Windanlagen an der Stromproduktion entsprechend in den Keller, in der vergangenen Woche teilweise auf weniger als zehn Prozent.

Habecks Ministerium: Kein Kommentar zu "Wetterverhältnissen"

Womit wir bei einer nicht unwichtigen Frage wären: Wie will die deutsche Politik das ändern? Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck und die Ampel-Koalition planen nämlich so schnell wie möglich auf konventionelle Kraftwerke – Kohle und AKW – zu verzichten. Mit Sonne und Wind soll bis zum Jahr 2032 der Großteil – 80 Prozent – des deutschen Stroms entstehen. Das Problem: Über vier Tage hinweg war es in Deutschland genau umgekehrt, Kohle- und Atomkraft machten 82 Prozent des deutschen Stroms aus.

Die selbstverschuldete Energiekrise

Was also tun, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht? Das wollte auch die deutsche “Bild” von Habeck wissen – und erhielt keine Antwort, zumindest keine klare. Man wolle “konkrete Wetterverhältnisse” nicht kommentieren, erklärte Habecks Sprecher. Es sei aber “Vorsorge” getroffen worden. Die “Bild” hackte zwei Mal nach, um besser zu verstehen, worin diese Vorsorge denn besteht. Die einzige Antwort: Es stünden “andere Kapazitäten” zur Verfügung.

Nur mehr Solaranlagen und Windkraft: Will sich Deutschlands Energiepolitik künftig ganz auf Frau Holle verlassen?

Herkömmlichen Strom importieren statt produzieren?

Tatsächlich gibt es auch andere Kapazitäten, Kohlestrom etwa, den Deutschland im Winter unter anderem aus Polen einkauft, oder Atomstrom aus Frankreich. Nur wären wir dann halt wieder beim herkömmlichen Strom, von dem sich Berlin ja eigentlich verabschieden will.

Wenn die deutsche Regierung tatsächlich die letzten verbliebenen Atomkraftwerke Deutschlands im April abschalten sollte – wovor zahlreiche Experten mit Nachdruck warnen – und sich darüber hinaus von der Kohle löst, dürfte das eine bemerkenswerte Konsequenz nach sich ziehen: Deutschland würde den verpönten Atom- und Kohlestrom zwar nicht nicht mehr produzieren, dafür aber in umso größerem Umfang importieren. Inwiefern das dem Klima nützt, bliebe noch zu erörtern.

Energiewende machte aus Deutschland einen Klimasünder

Auf eine weitere verrückte Folge der deutschen Energiewende hat der eXXpress erst kürzlich hingewiesen: Deutschland wurde im Winter zum zweitgrößten Klimasünder Europas. Denn wenn der Wind ausbleibt, andererseits aber bereits im Jahr 2021 drei Atomkraftwerke abgeschaltet wurden, dann werden die Kohlemeiler umso relevanter und produzieren den Großteil des deutschen Stroms. Das Ergebnis: Deutschland stellte bereits im November Kohlenstoff-intensiveren Strom her als Indien, China und Südafrika. Diese Menge an CO2-Verbrauch machte sämtliche Energie-Experten fassungslos.

Der eXXpress berichtet regelmäßig über die Energiekrise, in die sich der Westen durch seine eigene Politik gestürzt hat.