Jahr für Jahr blättern Investoren Unsummen für ein „Power-Lunch“ mit Warren Buffet hin. Was ihnen das „Orakel von Omaha“ beim Mittagessen preisgibt, ist ihnen beinahe jede nur erdenkliche Summe wert, schließlich besitzt der Starinvestor ja dank seines goldenen Händchens bei der Aktienauswahl ein Vermögen von etwa 83,1 Milliarden US-Dollar. Zum Zug kommen jedes Mal die Höchstbieter. Im vergangenen Jahr überstieg das Höchstgebot die 2,5 Millionen US-Dollar-Marke.

Die Lektionen, die Buffet dabei an seine Zöglinge weitergibt, die verkörpert Buffet durch sein Leben wie kein zweiter. Guy Spier und Mohnish Pabrai, die 2007 das Glück hatten, den Lunch mit Warren Buffett zu ersteigern, gab später ein wenig davon preis. Sie sprachen von drei wichtigen Geschäftslektionen gegenüber CNBC, die zeitlos und von unschätzbarem Wert sind

Erstens: Integrität kultivieren

Gleich eingangs eröffnete Buffet seinen beiden Gästen: Integrität sei ihm und seinem langjährigen Geschäftspartner, Charlie Munger, besonders wichtig. Der innere Maßstab, an dem sie ihr Handeln ausrichten, sei dabei eine Frage, mit der Buffett Spier und Pabrai auch konfrontierte: “Würden Sie lieber der größte Liebhaber der Welt, aber als der schlimmste bekannt sein, oder wären Sie lieber der schlimmste Liebhaber der Welt, aber dafür als der größte bekannt?” Nur wer diese Frage für sich richtig beantworten könne, habe man den korrekten inneren Maßstab gefunden, ließ Buffett wissen. Für Buffett ist Integrität die Schlüsseleigenschaft bei seinen Mitarbeitern.

Zweitens: „Nein“ sagen lernen

Buffett soll gesagt haben, dass „der Unterschied zwischen erfolgreichen Menschen und wirklich erfolgreichen Menschen“ der sei, „dass wirklich erfolgreiche Menschen zu fast allem ‚Nein‘ sagen.“ Das berichtete Guy Spier 2014 in einem Artikel für “MarketWatch”. Dabei soll die Investorenlegende seinen Taschenkalender vorgezeigt haben, der nahezu leer war. „Er mag es, Raum für Spontanität zu haben”, sagte Spier. Ähnliches berichtete bereits Bill Gates, als ihm Buffett bereits 1991 seinen fast leeren Terminkalender präsentiert hat.

Drittens: Tun, was man liebt

Das ist die wohl bekannteste Lektion von Warren Buffett: zu tun, was man liebt. Ihm wird auch das Zitat zugeschrieben: „Wenn du mit Leuten zu tun hast, die du liebst, und tust, was du liebst, dann kann es nicht besser werden.“ Spier zufolge sei die Liebe des Milliardärs zu seinem Job „überwältigend“ gewesen. Ein wesentliches Merkmal eines solchen Jobs, den man liebt, sei, dass man diesen Job auch dann noch gerne machen würde, wenn man das Geld nicht brauche, sagte Buffett 2017 vor 40.000 Zuhörern auf der Aktionärsversammlung seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway.

Gegenüber „PBS Newshouer“ erwähnte der Milliardär einmal, er selbst könne bereits „mit 100.000 US-Dollar pro Jahr (…) sehr glücklich sein“. Tatsächlich ist Buffett trotz seines Reichtums bis heute für seinen spartanischen Lebenswandel bekannt. Er wohnt noch immer im gleichen Haus, das er im Jahr 1958 für 31.500 US-Dollar gekauft hat.