Dass es nicht bei einer bzw. zwei Impfungen gegen das Coronavirus bleiben wird, sondern ständig neue und gefährlichere Mutuationen von Covid-19 zumindest eine Dritte, und wahrscheinlicher noch eine jährliche Auffrischungimpfung notwendig machen, zeichnet sich bereits seit geraumer Zeit ab. Der Pfizer-Chef sprach schon im Frühjahr davon, dass das dritte Jaukerl für Vollimmunisierte, die das Vakzin von BionTech/Pfizer erhalten haben, bereits im Herbst verabreicht werden könnte.

Diese Prognosen treten nun ein: Impf-Vorreiter Israel hat bereits mit der Verimpfung dritter Dosen begonnen, Menschen ab 60 Jahren erhalten dieser Tage schon jetzt ihre dritte Immunisierung, im Herbst könnten es auch in Österreich und Deutschland sowie im Rest Europas soweit sein. Doch viele Menschen fragen sich, was die dritte Impfung bewirkt und wie es mit den Impfreaktionen des Körpers auf das dritte Jaukerl innerhalb weniger Monate aussieht. Nun gibt eine erste Studie Aufschluss über die bislang aufgetauchten Impfreaktionen und Nebenwirkungen nach der dritten Impfung.

Als erstes Land weltweit vergibt nun seit rund einer Woche Israel Auffrischungsimpfungen für Personen ab 60 Jahren. Hintergrund sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachließ. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass diese Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.

Die israelische Krankenkasse hat nach eigenen Angaben mehr als 240.000 Mitglieder bereits zum dritten Mal geimpft. Rund 4.500 Personen hätten sich an der Umfrage beteiligt, hieß es. Neun Prozent der Befragten gaben demnach Müdigkeit als Reaktion auf die dritte Impfung an, rund sechs Prozent Unwohlsein. Ein Prozent nahm nach eigenen Angaben wegen der Impfreaktion medizinische Hilfe in Anspruch.

Die Mehrheit der Befragten in Israel, die bereits eine dritte Impfung erhalten haben, berichteten über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Spritze. 88 Prozent fühlten sich in der Woche nach der Auffrischungsimpfung ähnlich oder besser, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergab. Dies bestätigte eine Sprecherin der Kasse am Montag. Zehn Prozent hätten sich schlechter gefühlt als nach der zweiten Impfung. Insgesamt berichteten demnach 31 Prozent der Befragten über mindestens eine Impfreaktion, die meisten über Schmerzen an der Einstichstelle.