Nach seiner Arbeit im Weißen Haus widmete Al Gore (heute 74) seine Zeit dem Kampf gegen den Klimawandel. In seinem 2006 mit dem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilm “Eine unbequeme Wahrheit” warnte er vor den kommenden Auswirkungen des Klimawandels auf die arktische Eiskappe. Wie weit ist es aber her, mit dieser “Wahrheit”? Faktenchecker haben genauer hingeschaut.

"Nein, es ist immer noch kalt"

“Der Nordpol wird bis 2013 im Sommer eisfrei sein, weil die globale Erwärmung vom Menschen verursacht wird”, dieses Zitat geistert aktuell wieder durch alle sozialen Medien. Ein Foto unter dem Zitat zeigt einen Mann, der mit Eis bedeckt ist, mit mehr Eis im Hintergrund und dem Text “2021 nope it’s still cold!” (Nein, es ist immer noch kalt)

Tatsächlich formulierte Gore es in seiner berühmt-berüchtigten Rede laut den Faktencheckern von “PolitiFact” so: “Einige der Modelle deuten laut Dr. Maslowski darauf hin, dass es eine 75-prozentige Chance gibt, dass die gesamte nordpolare Eiskappe während einiger Sommermonate innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre vollständig eisfrei sein könnte.” Einen Tag nach der Rede sagte dieser Maslowski der “London Times”, es sei unklar, “wie diese Zahl zustande gekommen ist … Ich würde nie versuchen, die Wahrscheinlichkeit für etwas so Genaues zu schätzen.”

Aussage wurde wiederholt getätigt

Gores Büro gab später zu, dass die Zahl von 75 % von Dr. Maslowski vor einigen Jahren in einem Gespräch mit Herrn Gore als ‘ungefähre Zahl’ verwendet wurde”. Gore machte ähnliche Aussagen über das arktische Eis in seiner Rede zur Verleihung des Nobelpreises 2007, und 2008 wurde er in einem Video von der Eröffnung eines deutschen Museums mit den Worten gefilmt, dass “die gesamte nordpolare Eiskappe in fünf Jahren vollständig verschwunden sein könnte”.