Davon wusste man bisher nichts: Aus Österreich – obwohl ein neutraler Staat – sind bereits freiwillige Kämpfer in die Ukraine gereist. Zwei davon wurden getötet, einer hat die Ukraine wieder verlassen, die verblieben zwei befinden sich noch immer an der Front. Das geht zumindest aus einer Liste hervor, die nun das russische Verteidigungsministerium erstmals präsentiert.

Auch Schweizer sind involviert

Von Seiten der österreichischen Bundesregierung gibt es noch keine Stellungnahme dazu. Bisher wurden die angegebenen Zahlen werde bestätigt noch dementiert.

Eigentlich wollte sich Österreich aufgrund seiner Neutralität nicht in die Kämpfe verwickeln. Noch mehr Erklärungsbedarf hat unser Nachbarland: Aus der Schweiz sind gemäß den Angaben Moskaus 55 Menschen in den Kampf gezogen – mehr als zehn Mal so viel.

Ukrainische Kämpfer verwenden das MG 42 – bekannt seit dem Zweiten Weltkrieg.

28,1 Prozent aller ausländischen Kämpfer getötet

Bisher haben es primär ein paar gefallene Kämpfer aus dem Vereinigten Königreich und aus den USA in die Schlagzeilen geschafft. Gemäß dem russischen Verteidigungsministerium ist das aber bei weitem nicht alles. Deutlich mehr Menschen als bisher bekannt sind demnach aus dem Westen zum Kampf in die Ukraine gereist, überproportional viele von ihnen gestorben.

Insgesamt sind bis 17. Juni 6956 Söldner aus 64 Ländern in die Ukraine gereist, sagt Moskau. Davon wurden 1956 getötet, 1779 haben die Ukraine wieder verlassen. Somit sind 28,1 Prozent gefallen, und von den ursprünglich eingereisten Kämpfern sind nur noch 46,3 Prozent im Land.

Moskau: Immer mehr Söldner reisen ab

Moskau zufolge sollen immer mehr ausländische Söldner angesichts der militärischen Misserfolge heimreisen. Behauptungen Kiews von fast „20.000 Ausländern“, die gegen die russischen Streitkräfte kämpfen, seien „schlichtweg gelogen“.

Das russische Verteidigungsministerium überwache und registriere die Anwesenheit jedes Vertreters. „Darüber hinaus sind in unseren Datenbanken nicht nur die Söldner erfasst, die als Teil der ukrainischen Einheiten direkt an Kampfhandlungen beteiligt sind. Wir berücksichtigen auch die Ausbildner, die gekommen sind, um die an die Ukraine gelieferten westlichen Waffen auszubilden, zu bedienen und zu reparieren.“

Die Spitzenreiter: Polen, Rumänien, Vereinigtes Königreich

Unangefochtener Spitzenreiter ist Polen. Von dort sind seit 24. Februar bereits 1.831 Personen zum Kampf in der Ukraine eingetroffen, von denen 378 bereits getötet wurden und 272 in ihr Heimatland wieder zurückgereist sind. Es folgt Rumänien mit 504 Ankünften, 102 Toten und 98 Ausreisen. An dritter Stelle steht das Vereinigte Königreich: 422 Einreisen, 101 Tote, 95 Ausreisen.

Auf dem amerikanischen Kontinent liegt interessanterweise Kanada an der Spitze: 601 Ankünfte hat der Kreml hier registriert, 162 Todesfälle und 169 Abreisen. An zweiter Stelle liegen die USA mit 530 Ankünften, 214 Todesfällen und 227 Abflügen. Speziell von den eingereisten Söldnern aus den USA sind Moskau zufolge nur mehr wenige an der Front.

200 „Terroristen“ aus von USA kontrollierten Gebieten in Syrien

Noch mit einer anderen interessanten Info wartet Moskau auf: Hinzu kommen 200 terroristische Kämpfer, die aus den von den USA kontrollierten Gebieten der Region Dschazira in Syrien umgesiedelt wurden. Bisher sind 80 von ihnen gefallen und 66 haben die Ukraine verlassen. Um wen es sich dabei konkret handelt, sagte Moskau nicht.