Wenn die Mittelschicht wegbricht, dann Gute Nacht. Ein Satz, den man in letzter Zeit immer öfter hört. Kein Wunder, die Mittelschicht ist am Schrumpfen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona haben der Mitte in Österreich bereits stark zugesetzt. Dann kam auch noch der Krieg, und der hat die auch davor bereits hohe Inflation noch weiter in die Höhe getrieben.

Die Krise 2010 wurde noch ganz gut weggesteckt, aber jetzt trifft es alle

Vor allem die extrem hohen Energiekosten machen nicht mehr nur der unteren Einkommensschicht zu schaffen. Während die Mittelschicht die Wirtschaftskrise 2010 noch ganz gut weggesteckt hat, ist es aktuell auch für diesen Teil der Bevölkerung schwierig, all die Kosten zu stemmen. Jene, die sich bisher zum soliden Mittelstand des Landes gezählt haben, stöhnen unter der allgemeinen Teuerungswelle.

Geringere Einkommen werden gestützt – höhere Verluste bei der Mitte

Im Jahr 2020 singen die Wirtschaftsleistungen um fast sieben Prozent zurück, die verfügbaren Haushaltseinkommen sanken laut Agenda Austria aber nur um ein Prozent. Die mittleren Einkommen mussten aber höhere Einkommensverluste verbuchen. Der Krieg in der Ukraine, der die Inflation und vor allem die Energiepreise in schwindelerregende Höhen trieb, machten die Situation für den österreichischen Mittelstand nicht leichter. Im Gegenteil. Während geringere Einkommen noch durch staatliche Hilfen ganz gut kompensiert werden, gilt das für mittlere und höhere Einkommen nicht mehr.

Stromkostenbremse ist die letzte Rettung, für ein wenig Ersparnis

Somit ist es wieder mal die Mitte, die kräftig zur Kassa gebeten wird. Lediglich die Stromkostenbremse, die aber heuer wirken soll, wird auch die Mittelschicht-Haushalte entlasten. Ob das reicht, sie zu retten, darf bezweifelt werden. Die Mitte schrumpft immer mehr in Richtung Armut. Die Inflation ist so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. Der Lebensstandard der Österreicher tendiert aktuell auch in Richtung Niveau der Vergangenheit.