Sogar im Libanon waren die Schwingungen des Erdbebens spürbar. Das berichtet Österreichs ehemalige Außenministerin Karin Kneissl, die seit vergangenem Jahr mit ihren Tieren im Nordlibanon lebt. “Meine Hunde und Katzen wurden wach und liefen in den Garten”, berichtet sie. “Die aufgeregten Ponys schrieen.” Gleichzeitig sei sie “dankbar, dass das Haus nicht getroffen ist.” Vom Erdbeben blieb die Region demnach verschont, es gebe hier “nur massiven Regen und Wasser überall”.

Eine Libanesin mutmaßte auf Twitter sogar: “Das muss ein Erdbeben in Beirut gewesen sein. Meine ganze Wohnung fing an zu wackeln. Ich fühle mich tatsächlich seekrank.”

In einem anderen Tweet unterstreicht Kneissl: “Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist ein Drama für Tausende, die ohnehin ums Überleben kämpfen müssen. Meine Gedanken sind bei euch, euren Dörfern und Tieren”. Die Tragödie könnte aber ein Anlass sein, “die politische Annäherung zu beschleunigen, um sich gegenseitig zu helfen.”

Die Ex-Ministerin verließ im vorigen Jahr ihr erst kurz zuvor eingerichtetes kleines Haus in Südfrankreich, um mit ihren Tieren in Sicherheit in Nahost zu leben. Eine Gratis-Zeitung verriet ihren Wohnort im Libanon. Andere Journalisten schwiegen darüber, um Kneissl Sicherheit nicht zu gefährden. Wegen ihrer Haltung im Ukraine-Krieg erhielt die ehemalige Außenministerin schon Mord-Drohungen von Ukraine-Unterstützern.