Man hielt eine Beitragstäterschaft für möglich, der Verdacht stand bzw. steht im Raum, sie könnten den Attentäter im Vorfeld des Anschlags unterstützt haben. Einer von ihnen muss sich am Montag am Landesgericht wegen terroristischer Vereinigung verantworten.

Hinweise auf einen konkreten Tatbeitrag des Verdächtigen (24) am Anschlag konnten bisher nicht ermittelt werden. Allerdings stellte sich heraus, dass der Zivildiener in regem Kontakt zum Attentäter stand. Er war mit diesem und weiteren Verdächtigen, gegen die von der Staatsanwaltschaft wegen möglicher Beitragshandlungen am Attentat ermittelt wird, in einer Chat-Gruppe auf Telegram, über die 2.761 Nachrichten ausgetauscht wurden. Darin wurde der radikalislamistischen Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) gehuldigt.

Handel mit IS-Devotionalien

Der Mann legte laut Anlage dabei eine besonders stark ausgeprägte Gesinnung an den Tag. Er soll zum Dschihad aufgerufen haben. Nach seiner Festnahme erklärte er in seiner Einvernahme den Verfassungsschützern: “Der Islam ist meine Welt. Natürlich würde ich es gerne haben, dass die ganze Welt ein großer islamischer Staat wäre, aber das ist unrealistisch.” Auf die Frage, wie er es mit der Scharia halte, erwiderte er: “Die Scharia ist eine Norm, da kann man nicht drüber diskutieren.”

Er soll nicht nur virtuell IS-Propaganda verbreitet haben, sondern gemeinsam mit seiner damaligen Partnerin übers Internet mit IS-Devotionalien gehandelt haben. So waren bei ihm etwa Häferln mit dem IS-Emblem zu bekommen. Nun drohen ihm im Fall eines Schuldspruchs mehrere Jahre Haft.