Wie bereits berichtet, stellte der Elektroautohersteller Tesla unlängst seinen menschenähnlichen Roboter “Optimus” vor. Der Maschinenmensch sei darauf programmiert, wiederholende, langweilige und gefährliche Aufgaben zu übernehmen. Laut CEO Elon Musk wurden in der Konzeption des Roboters potenzielle dystopische Ausgänge mitberücksichtigt – zu einer Realisierung von Science-Fiction-Filmen, wie „Terminator“ oder „I, Robot“ würde es nicht kommen, denn der Roboter bliebe dem Menschen in jeglicher Hinsicht unterlegen. 

Trotzdem äußert Andrew Maynard, Autor des Wissenschaftsportals „ScienceAlert“, Kritik und Bedenken hinsichtlich des zukunftsträchtigen Projekts.

Der "Tesla Bot" kann nicht "übermenschlich" sein

Zum einen kritisiert Maynard Musks Vorstellung einer „übermenschlichen“ Technologie. Denn bevor etwas „übermenschlich“ sein könne, müsse es zunächst „menschlich“ sein. Die Implikation suggeriere vollkommene Autonomie und Perfektion – der Roboter entspräche dieser Beschreibung allerdings nicht, diese würde nämlich immer in irgendeiner Form von einem leibhaftigen Menschen kontrolliert werden.

Die Technologie ist noch nicht ausgereift

Des Weiteren zweifelt der Autor an der Zuverlässigkeit des Autopiloten. Im Zusammenhang mit selbstfahrenden Fahrzeugen käme es wiederholt zu Unfällen – zum Beispiel weil die Algorithmen einer künstlichen Intelligenz parkende Autos übersahen oder weil Fahrer sich doch zu sehr auf die Technologie verließen und unaufmerksam waren. Diese Gefahren bestünden beim “Tesla Bot” ebenfalls.

Ethische und ideologische Überlegungen

Maynard nennt noch mehr kritikwürdige Aspekte des Menschenbots „Optimus“: So bliebe die datenschutzrechtliche Frage ungeklärt – also wie mit den sensiblen Daten, die der Roboter erhebe, gehandhabt wird. Der Autor sieht außerdem die Gefahr, solle der Roboter bei Verbrechensbekämpfung und Polizeiaktivitäten Einsatz finden, könne er eigene ethische und ideologische Maßstäbe entwickeln. Diese können mit menschlichen Moralvorstellungen auseinanderdriften oder sexistische und rassistische Stereotype reproduzieren. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, dass die Technologie der Maschine zur Waffe modifiziert werden würde, selbst wenn sie als solche nicht programmiert wurde.

Reflexionsfragen:

Bevor die hochkomplexe Technologie des “Tesla Bots” für die Massenindustrie zur Verfügung gestellt werden könne, rät Maynard den Entwicklern, über folgende Fragen sorgfältig zu reflektieren: 

Wie verantwortungsvoll ist Musks Zukunftsvision?

Ist die Zukunft, die Musk anstrebt, die beste für die Menschheit?

Wer trägt die Konsequenzen, wenn etwas schief läuft?