Bei der Präsentation des Geld-Zurück-Pakets zeigte sich die Bundesregierung nicht gerade von ihrer bescheidenen Seite. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach von einem historischen Erfolg und einer “Reform für die Ewigkeit”. “Angesichts großer Herausforderungen müssen wir auch an den großen Schrauben drehen”, erklärte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Und wie sehen diese Schrauben nun genau aus?

1: 500 Euro für alle

500 Euro für jeden Österreicher: Diese Maßnahme setzt sich zusammen aus 250 Euro Klimabonus und 250 Euro zusätzlichen Bonus für alle Erwachsenen. Kinder unter 18 bekommen 125 Euro. Auszahlung ist im Oktober.

2: 300 Euro für besonders Betroffene

300 Euro gibt es dazu für besonders betroffene Gruppen wie Arbeitslose oder Mindestpensionisten. Auszahlung ist im November.

3: 180 Euro Extra-Familienbeihilfe pro Kind

Eltern von Kindern dürfen sich über 180 zusätzliche Euro Familienhilfe freuen. Und das pro Kind. Auszahlung im August.

Freut sich über die "Reform für die Ewigkeit": Bundeskanzler Karl Nehammer

4: Familienbonus wird vorgezogen

Anders als ursprünglich geplant werden 2000 Euro schon heuer ausbezahlt. Ebenfalls noch 2022 gibt es einen Kindermehrbetrag von 550 statt der geplanten 350 Euro.

5: Abschaffung der kalten Progression

Mit 1. Jänner 2023 werden die Steuerstufen an die Inflation angepasst. Zwei Drittel der Inflation werden automatisch retourniert, bei einem Drittel hat die Regierung Spielraum. Die “kalte Progression” wird abgeschafft.

Stark vereinfacht meint der Ausdruck Kalte Progression: Obwohl man eine Gehaltserhöhung bekommen hat, kann man sich weniger leisten als davor. Schuld an diesem Phänomen sind zwei Faktoren:

die Steuerprogression: Je mehr Gehalt man verdient, desto höher klettert der Steuersatz.
die Inflation: Die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen kontinuierlich.

Die Bundesregierung schafft diese “heimliche Steuererhöhung” nun ab. Den Menschen bleibt mehr Geld zum Leben.

6: Lohnnebenkosten sinken

Auch die Unfallversicherungsbeiträge sinken um 10 Prozent, der Beitrag zum Familienlastenausgleichsfonds wird auf 3,7 Prozent reduziert.

7: Energieintensiven Unternehmen wird geholfen

Unternehmen, die viel Energie brauchen, wie beispielsweise die Voestalpine und deshalb auch besonders von den hohen Energiepreisen betroffen sind, sollen in Form eines Direktzuschusses unterstützt werden.

Finanzminister Magnus Brunner spricht von einem "Ende der Teuerungsspirale"

8: 3000 Euro Mitarbeiter-Prämien

Unternehmen können ihren Mitarbeitern Prämien von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei auszahlen. Bei diesen Bonuszahlungen entfallen auch die Sozialversicherungsbeiträge.

9: CO2-Bepreisung doch erst ab Oktober

Es war ein zähes Ringen um ein Wunschprojekt der Grünen. Ursprünglich hätten bereits ab kommenden Juli 30 Euro pro Tonne CO2 eingehoben werden sollen. Diese Spritsteuer kommt nun erst drei Monate später.

„Dieses Entlastungspaket bringt Hilfe für alle, die sie wirklich brauchen", verspricht Sozialminister Johannes Rauch (Grüne)

10: Weiterbildung wird stärker gefördert

Die Bundesregierung fördert bis zu drei Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen pro Kalenderjahr mit jeweils maximal 500 Euro.

11: Schutz vor Delogierung

Niemand muss Angst haben, seine Wohnung zu verlieren. Eigentlich hätte dieser in der Pandemie eingeführte Schutz vor Delogierung nur bis Ende 2023 gelten sollen.

12: Leistungen werden automatisch an Inflation angepasst

Das meinte Kanzler Nehammer mit “Reform für die Ewigkeit”: Künftig werden Familienbeihilfe, Studienbeihilfe oder Krankengeld jedes Jahr automatisch an die Inflation angepasst.

"Wir packen die Ursache der Teuerung an der Wurzel, indem wir die Energiewende vorantreiben", so der grüne Vizekanzler Werner Kogler.

13: 500 Euro gegen die Teuerung

2022 fließen weitere 500 Euro im Rahmen des sogenannten “Teuerungs-Absetzbetrag”.

14: Der Wirtschaft soll der Strom nicht ausgehen

Damit die heimische Wirtschaft immer Saft hat, wird die “Strompreiskompensation” eingeführt. Damit werden die steigenden Kosten jetzt und in Zukunft abgefedert.