Es sollte nur “ein Streich” von André Heller gewesen sein, um den Kunsthistoriker und Basquiat-Experten Dieter Buchhart “reinzulegen”, versuchte das umstrittene Wiener Wochenblatt Falter die Aktion des bekannten österreichischen Künstlers zu erklären: Heller hatte einen selbst gebastelten Bilderrahmen als Werk von Jean-Michel Basquiat ausgegeben und wollte diesen Rahmen ursprünglich um drei Millionen Euro verkaufen. Schließlich hat der Künstler den Rahmen im Jahr 2018 um 800.000 Euro verkauft, Heller nannte dies selbst “einen kindischen Streich”.

Wird vor der Staatsanwaltschaft aussagen müssen: André Heller (75).

Heller kaufte falschen Bilderrahmen wieder zurück

Nach einer Anzeige begann allerdings die Staatsanwaltschaft Wien, den Fall Heller zu prüfen – und wie der Kurier berichtet, sieht die Justiz einen Anfangsverdacht, Ermittlungen wurden nun eingeleitet: Es sei ein verfahren wegen des Verdachts des schweren Betrugs, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft – und bei einer Anklage und folgender Verurteilung würden André Heller sogar eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren drohen.

Vielleicht war es auch der ursprüngliche Kunde, der den gefälschten Rahmen kaufte, der nun die Anzeige erstattet hat: Vor  2018 kaufte der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, der Rahmen blieb bei Heller bis der Kunde dann vor vier Jahren doch auch den gefälschten Rahmen um 800.000 Euro kaufte.

Später hätte André Heller den gefälschten Rahmen wieder zurückgekauft, sein Anwalt wird deshalb vermutlich auch bei der Justiz mit dem Argument der “tätigen Reue” versuchen, eine Anklage gegen seinen Mandanten zu verhindern.

Der Rahmen, der um 800.000 Euro von Heller verkauft worden ist.