Wladimir Putins “Privatarmee” soll schwere Schläge erlitten haben. Der Geschäftsführer des investigativen Recherchenetzwerks Bellingcat, Christo Grozev, berichtete vor dem Auswärtigen Ausschuss des britischen Unterhauses, dass 3000 Mitglieder der Wagner-Gruppe im Gefecht getötet worden sein sollen, wie die britische “Daily Mail” berichtet.

Bereits vor Kriegsbeginn nach Kiew geschickt

Allerdings soll auch die Gesamtzahl der Söldner viel höher sein, als von westlichen Geheimdiensten angenommen – man geht von 8000 Soldaten aus. Allein 200 sollen bereits vor Kriegsbeginn nach Kiew geschickt worden sein, um gezielte Tötungsaktionen gegen Personen der ukrainischen Führung durchzuführen. Manchen Quellen sprechen gar von 18.000 Kämpfern.

Den Mitgliedern von Wagner werden schwere Menschenrechtrechtsverletzungen  vorgeworfen wie Folter und gezielte Tötungen. Auch bei dem Massaker in Bucha Anfang April sollen sie beteiligt gewesen sein. Der Vorteil ihres Einsatzes bei der russischen Armee: Offiziell wird ihre Beteiligung nicht bestätigt, und Gefallene werden nicht als Gefallene der russischen Armee gezählt und veröffentlicht.

Nicht die einzigen Freiwilligen

Unterstützung erhalten sie angeblich von 700 Kämpfern der sogenannten “Tiger-Kräfte” aus Syrien des syrischen Brigadegenerals Suheil al-Hassan, sowie bewaffneten Mitglieder der syrischen Staatspartei Baath und Freiwilligen der  palästinensischen Al-Quds-Brigade, die bereits im Syrienkrieg gemeinsam mit russischen Soldaten kämpften. Experten gehen von insgesamt 10.000 bis 20.000 ausländischen Kämpfern aus, die Russland in der Ukraine einsetzt.

Mörderbande mit internationalen Geschäften

Die Freiwilligentruppe trägt ihren Namen nach ihrem musikbegeisterten Anführer, dem Neonazi Dmitri Utkin, dem eine besondere Leidenschaft für Richard Wagner nachgesagt wird. Die in Putins Auftrag tätige Privatarmee war bereits im Syrienkrieg involviert, wo ihre Brutalität und Rücksichtslosigkeit international bekannt wurde. Ebenso kämpfte sie in Mali und der Zentralafrikanischen Republik, wo ihr sogar ein Denkmal errichtet wurde.

In Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, erinnert sogar ein Denkmal an den Einsatz der Russen.Clément Di Roma/VOA