Ein schnell getipptes Posting auf der Socialmedia-Plattform Twitter könnte nun Armin Wolf – so wie bereits vielen anderen Journalisten und Usern – teuer kommen und eine Menge Ärger einbringen: Der stets hart fragende “ZiB2”-Moderator meinte zum Inserat von den Anwälten, in dem diese drei Anti-Corona-Maßnahmen kritisiert und vor Kollateralschäden der Verordnungen gewarnt haben, als “ganzseitiges Corona-Leugner-Inserat”.

Die Verfasser wollen sich das so nicht bieten lassen: Mag. Michaela Hämmerle aus Rottenmann, Mag. Michael Seeber aus Klagenfurt, Mag. Alexander Todor-Kostic aus Velden, Mag. Andrea Steidl aus Grieskirchen, Dr. Michael Brunner aus Wien, Dr. Wolfgang Schmidauer aus Grieskirchen und der bekannte Virologe Prof. DDr. Martin Haditsch brachten nun dazu eine Klage beim Handelsgericht Wien ein.

Diese Gruppe fordert eine Unterlassungserklärung, einen Widerruf auf Twitter und den Ersatz der Rechtshilfekosten. Die Kosten bei einer Niederlage im Verfahren am Donnerstag könnten für Armin Wolf empfindlich sein – Juristen schätzen sie auf bis zu 5000 Euro. Noch bitterer: die Dauer des Widerrufs – die Richtigstellung müsste 30 Tage lang auf der Socialmedia-Plattform für alle 421.000 Wolf-Follower sichtbar sein . . .

Bezeichnete Anwälte als "Corona-Leugner": Armin Wolf

"ZiB2"-Star moderiert im Handelsgericht

Der “ZiB2”-Gerichtstermin am heutigen Donnerstag wird von großem Medien-Interesse sein, auch wenn diesmal nicht Wolf, sondern ein echter Richter die Fragen stellen wird. Einmal hat der “ZiB2”-Moderator bereits die Verhandlung verschieben lassen – behauptete die Klägerseite am Montagmorgen. Euke Frank, “Woman”-Chefredakteurin und Lebensgefährtin von Armin Wolf bestreitet diese Darstellung: Der Beklagte hätte diesen Termin nicht verschoben, sondern die Kläger.

Für die aktuelle ORF-Führung ist diese Angelegenheit jedenfalls alles andere als erfreulich: So kurz vor der politisch äußerst heiklen Kür des Generaldirektors braucht ORF-Boss Alexander Wrabetz sicher keine negativen Schlagzeilen. Immerhin wird Wrabetz schon seit Jahren dafür kritisiert, dass er seinen “ZiB2-Scharfrichter” frei walten und Politiker wie auch andere Journalisten attackieren lässt – speziell auf Socialmedia-Plattformen.

Peinlicher Scherz nach Tod der Tochter des Vizekanzlers

Twitter-User wie auch Politiker (inoffiziell) urgieren bereits, für den langjährigen ORF-Journalisten im Staatsrundfunk eine “neue Aufgabe zu finden”. Immerhin, so wird argumentiert, ist das nun nicht der erste Vorfall mit Armin Wolf. Vielen ist noch in Erinnerung, wie sich der ORF im Mai 2017 für die peinliche Pietätlosigkeit des “ZiB2”-Moderators gegenüber dem damaligen Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) entschuldigen musste: Wolf ließ zur ÖVP-Obmann-Debatte “Django, der Mann mit dem Sarg ist da” titeln – obwohl Mitterlehner erst kurz zuvor den Krebstod seiner Tochter miterleben musste.

Der Ausgang der Gerichtsverfahrens am Donnerstag wird spannend – und damit auch, ob der ORF-Generaldirektor bei einer Verurteilung Armin Wolfs dann weiter seinem “ZiB2”-Star die Mauer machen wird.

Sorgte für viel Kritik: Wolf und der "Django"-Titel für Mitterlehner
Die Ladung - am Donnerstag muss Armin Wolf vor Gericht erscheinen.