Er sei locker und gut gelaunt, betont Burgenlands Landeshauptmann im Interview mit “Krone”-Journalistin Conny Bischofberger. Die gute Stimmung lässt sich Hans Peter Doskozil auch nicht von Fragen nach dem Wahlergebnissen in Graz und Oberösterreich vertreiben. Er sagt jedoch deutlich: “Die SPÖ ist in der Sozialpolitik nur noch der Schmiedl, nicht der Schmied.” Und: “Die KPÖ macht eine glaubwürdigere Sozialpolitik als die SPÖ.”

Doskozil kann’s also nicht lassen: Er feuert damit erneut eine Breitseite gegen Pamela Rendi-Wagner ab, die sich in der Löwelstraße nicht wirklich oft mit heißen Themen meldet, die Österreich bewegen, und mit einer eher suboptimalen Medienarbeit in der Wiener Polit- und Medien-Blase schon seit langem für Kopfschütteln sorgt. So verweigert die SPÖ-Parteichefin etwa beharrlich Interviews mit Medien, die nicht als ausgesprochen linksorientiert gelten.

Doskozil: "SPÖ fehlt eine gewisse Nähe"

Auf die Frage von Bischofberger, ob er denn den “Pseudojubel” der SPÖ-Bundesparteivorsitzenden nach dem 18 %-Ergebnis in Oberösterreich verstanden hätte, schüttelt Doskozil den Kopf: “Etwas über 18 Prozent einzufahren in einem Industrieland, in dem die SPÖ einmal ganz vorne war, kann sicher nicht der Anspruch der Sozialdemokratie sein.” Der Landeshauptmann kritisiert auch, dass “der SPÖ eine gewisse Nähe fehlt”: “Durch die sozialen Medien hat sich die Politik, und so auch die SPÖ, immer mehr von den Menschen entfernt.”

Auf die Gesprächsbasis mit der Parteivorsitzenden angesprochen, die ihn bekanntlich mit Herbert Kickl verglichen hat, sagt Doskozil: “Befindlichkeiten habe ich längst über Bord geworfen.” Es sei ein “Diskussionsprozess” mit Pamela Rendi-Wagner gestartet worden – und er fragt sich, ob dieser auch fortgesetzt werde.

Erneut Kritik an der eigenen Partei: Hans Peter Doskozil (SPÖ)

Sollte Hans Peter Doskozil auch Bundesparteivorsitzender der SPÖ werden?