Omikron breitet sich rasant in Österreich aus und während sich in Wien die Bundesregierung geneinsam mit der GECKO-Krisenkoordination berät und am Donnerstag ein großer Krisengipfel tagt, hat der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sich schon über die Feiertage seine eigenen Gedanken dazugemacht, wie sich sein Bundesland gegen die hochinfektiöse Omikron-Welle wappen will. Was dabei herausgekommen ist, hat Doskozil am Mittwoch mit auffallend rauher Stimme im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben – und prescht als erster Landeschef mit verschärften Maßnahmen vor. Diese bauen auf einem 3-Punkte-Plan auf, der auf den Säulen der Impfung, dem Schutz der Infrastruktur und vermehrtem Testen aufbaut.

Fokus auf Boosterimpfung

Weil der den bestmöglichen Schutz gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante laut derzeitigem Wissenstand durch eine dritte Impfung gewährleistet werden kann, will Doskozil im Burgenland den Fokus auf den Booster-Shot weiter vorantreiben: “Fast jeder zweite im Burgenland hat bereits den dritten Stich erhalten”, so der Landeschef. Tatsächlich hat das Burgenland beim Impfen in Österreich die Nase vorn: Knapp 80 Prozent der Burgenländer haben sich zumindest eine Dosis abgeholt. Durch das niederschwellige Impfangebot (in Arztordis und den Test- und Impfzentren) erhoffe man sich in den nächsten Wochen noch einen Schub. Da das Angebot der mobilen Teams in den Gemeinden (hier wurden 6.000 Menschen geimpft) gut angenommen wurde, startet das Burgenland mit 18. Jänner eine zweite Gemeindetour.

Kritische Infrastruktur schützen

“Ich persönlich gehe schon davon aus, dass die Spitäler in einem ähnlichen Maß belastet werden, wie in der vierten Welle. Daher muss man sich schon entsprechend vorbereiten”, so Doskozil.

Demnach ist einer der tragenden Säulen des neuen Omikron-Fahrplans für das Burgenland auch der Schutz der kritischen Infrastruktur. Ab dem 10. Jänner soll eine eigene Verordnung erlassen werden, die für vorerst vier Wochen gelten soll. Ein strenges Test-Regime kommt in der Folge verpflichtend nicht nur für Krankenhäuser sowie Altenwohn- und Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen, sondern auch das Amt der burgenländischen Landesregierung, die Landesholding inklusive sämtlicher Tochterunternehmen. Eine Vielzahl weiterer große burgenländische Unternehmen, die vom Bund als “kritische Infrastruktur” eingestuft werden, gehen freiwillig (ohne Verordnung) mit.

Testen, Testen, Testen - und zwar jeden Tag

Auch bei den Tests zieht Doskozil die Zügel im Burgenland nun noch strammer an: Die verpflichtenden Testintervalle werden noch engmaschiger und damit im wahrsten Sinne des Wortes endgültig zum Alltag: Ungeimpfte Personen müssen täglich einen Antigentest machen, und zwar zum frühesten möglichen Zeitpunkt nach Dienstantritt. Dazu muss ein PCR-Test gemacht werden, woraus sich durch dessen Gültigkeitsdauer von 48 Stunden bis zu drei Tests pro Arbeitswoche ergeben. Wer im Homeoffice arbeitet, ist von dieser Pflicht ausgenommen.

Geringfügig einfacher haben es Geimpfte Personen: Auch Menschen, die bereits einfach, doppelt oder gar dreifach geimpft sind, müssen ehestmöglich bei Dienstantritt einen Antigentest machen, dafür aber “nur” zwei PCR-Tests pro Woche machen, weil diese für Geimpfte 72 Stunden Gültigkeit haben. In der Landesregierung und Holding samt Töchtern ist nur ein PCR-Test pro Woche zusätzlich nötig.

Für Besucher in Krankenhäusern behält ein PCR-Test seine Gültigkeit für maximal 48 Stunden.

“Mit einem engmaschigen Testangebot wollen wir Infektionsketten unterbrechen und so die Ausbreitung verlangsamen, um gleichzeitigen Personalausfall zu verhindern”, so Doskozil dazu.