Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Sonntag vor einer Zuspitzung der Flüchtlingssituation an der Grenze zu Ungarn gewarnt. Die Aufgriffe würden seit Wochen steigen, zuletzt seien es wöchentlich bis zu 1000 gewesen. Am Grenzübergang Nickelsdorf wurde laut Doskozil zur Unterstützung der Polizei eine temporäre Flüchtlingsbetreuung durch das Rote Kreuz eingerichtet. Dort würden seit Sonntagmittag mehr als 250 Asylsuchende registriert und betreut.

Bund soll Situation nicht einfach "durchtauchen"

Der Anstieg bei den Aufgriffen erinnere ihn an die ersten Monate 2015, sagte Doskozil. Der Bund müsse nun reagieren und nicht versuchen, “durchzutauchen”, forderte der Landeshauptmann. Bei Asyl- und Migrationspolitik sei wenig passiert, meinte Doskozil. “Die Rechnung für dieses Versagen bekommen wir im Moment wieder an der burgenländischen Grenze präsentiert.”

Und: “Schein-Politik wird nicht reichen, es braucht stattdessen rasch eine umfassende Personalaufstockung bei Polizei und Bundesheer, um die Situation in den Griff zu bekommen.” Darüber hinaus fordert Doskozil eine – bereits angekündigte – Beschleunigung der Verfahren, um die Einsatzkräfte an der Grenze zu entlasten.