Unter dem Programmpunkt “Kinderbuchlesung mit Candy Licious” wird heute Nachmittag eine außergewöhnliche Buchlesung für Kleinkinder statt finden. In der städtischen Bücherei auf der Gumpendorferstraße in Mariahilf soll eine Drag Queen, also ein Mann, der sich als Frau verkleidet, aus drei “gendersensiblen” Büchern vorlesen. Thematisch geht es um eine lesbische Hochzeit, homosexuelle Köche und einen Jungen, der sich als weibliche Meerjungfrau wahrnimmt.

Die linkslastige Wiener Wochenzeitung "Falter" empfiehlt die Lesung für Kinder ab fünf Jahren.

Kritiker: LGBTQ-Lobby fördert Störung der Geschlechtsidentität bei Kindern

Der Trend der “Drag Queen Story Hour” schwappt nun dieses Jahr erstmals auch nach Österreich. In den USA werden solche Geschichtsstunden bereits seit Jahren abgehalten – immer wieder kam es in verschiedenen Bundesstaaten zu Protesten vor Schulen, in denen die LGBTQ-Lesungen statt fanden. Die Thematik rund um Transgender und Homosexualität in den USA wirft immer wieder Debatten auf. Gegner der LGBTQ-freundlichen Lobby werfen den Akteuren vor, mitverantwortlich dafür zu sein, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die an einer Störung der Geschlechtsidentität leiden, stark zunimmt.

Der Trend der "Drag Queen Story Hour" schwappt nun erstmals von den USA nach Österreich.

Nepp: "Ludwig sollte sich nicht nur von halbnackten Tänzern abfeiern lassen"

Der Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp zeigte sich angesichts des “Pride”-Monats verärgert. Auf einer Pressekonferenz sagte er: “Es ist zu hoffen, dass sich SPÖ-Bürgermeister Ludwig nicht nur von halbnackten Tänzern vom Truck aus bei diversen Paraden abfeiern lässt, sondern auch an die vom Teuerungshorror leidgeplagten Wiener Familien denkt”. Auch der Bezirksparteiobmann Kohlbauer kritisierte die Lesung scharf. Die “Sexualisierungspropaganda” für kleine Kinder sei “klar abzulehnen”. Es sei nicht zu akzeptieren, dass Kinder mit öffentlich finanzierter “Globohomo-Ideologie” indoktriniert würden.

Wiederkehr "fassungslos" über Protest

Rechte Aktivisten protestierten bereits in den frühen Morgenstunden mit einem Banner, auf dem der Hashtag #nopridemonth zu lesen war, vor der betroffenen Bibliothek und blockierten kurzzeitig den Zugang. Wiens Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) betonte in einer Mitteilung, dass die Lesung nach Absprache wie vorgesehen heute um 15.00 Uhr durchgeführt wird. “Diese Tat ist bestürzend, macht fassungslos und ist zutiefst zu verurteilen. Es ist unsere Aufgabe für die Vielfalt in unserer weltoffenen Stadt tagtäglich einzustehen. Volle Solidarität mit der gesamten LGBTIQ-Community!”