Angesichts der militärischen Hilfe für die Ukraine warnt Dmitri Medwedew, einer der engsten Putin-Vertrauten, vor einem Konflikt zwischen Russland und NATO. “Ein solcher Konflikt birgt stets das Risiko, in einen vollständigen Atomkrieg zu münden”, erklärte Russlands Ex-Präsident, der Putins Stellvertreter an der Spitze des russischen Sicherheitsrates ist, auf Telegram. “NATO-Länder, die Waffen in die Ukraine pumpen, Truppen für den Einsatz westlicher Ausrüstung ausbilden, Söldner entsenden und die Übungen von Bündnisstaaten in der Nähe unserer Grenzen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines direkten und offenen Konflikts zwischen der NATO und Russland.”

Kreml-Sprecher: "Russland bereit, entschieden zu reagieren"

Ähnliche Worte kamen am Donnerstag von Kremlsprecher Dmitri Peskow: Moskau werde bereit sein, mit aller Entschiedenheit zu reagieren, wenn irgendeine Seite es wagt, sich in Russlands militärische Sonderoperation in der Ukraine einzumischen. “Wir gehen zunächst einmal von den Erklärungen aus, die der Präsident seit dem 24. Februar abgegeben hat, dass Russland bereit sein wird, die entschlossenste Antwort jenen zu geben, die irgendwie versuchen, in die Ukraine einzudringen und sich in die spezielle Militäroperation einzumischen, die zurzeit von den russischen Streitkräfte durchgeführt wird”, unterstreicht der russische Präsidentensprecher.

Zur Frage eines möglichen direkten Zusammenstoßes zwischen Russland und der NATO sagte der Kreml-Sprecher: “Alle wollen dieses Szenario vermeiden. Sowohl Russland als auch die NATO und vor allem Washington haben sich wiederholt in diesem Sinne geäußert, und zwar auch auf höchster Ebene.”

Russland und NATO: mehr als 12.000 Atomsprengköpfe

Russland und die USA sind mit Abstand die größten Atommächte. Russland verfügt über etwa 6257 Atomsprengköpfe, während die drei Atommächte der NATO – die USA, Großbritannien und Frankreich – zusammen laut der in Washington ansässigen Arms Control Association etwa 6065 Sprengköpfe haben.