Es ist eine drastische Warnung, die der Gießerei-Unternehmer Rolf Cramer für seine Branche ausspricht: „Wenn man uns das Gas abstellt, wird kein Auto mehr gebaut“, sagt der Chef von Druckguss Westfalen über den Gas-Notstand gegenüber der „Wirtschaftswoche“.

Ohne Gas können Gießereien nicht betrieben werden

Denn 200 Gießereien produzieren in Deutschland Teile aus Aluminium und anderen Leichtmetallen vor allem für die Autoindustrie und ihre Zulieferer. Ihre Schmelzöfen werden jedoch anders als die der rund 400 Eisengießereien – nicht mit Strom, sondern mit Gas befeuert.

Leonore Gewessler (Grüne) hat die Gas-Krise komplett verschlafen, bei der VOEST hat man deswegen in Eigenregie vorgesorgtAPA

Und die Sorge über Ausfälle infolge eines Gas-Embargos durch Russland wächst täglich. Ohne die Aluminium-Teile aus Westfalen werden aber bei Audi und Porsche kein Auto mehr gebaut. Da dieses Problem die gesamte Branche betrifft, ist auch durch andere Gießereien kein Ersatz möglich.

Autoproduktion leidet ohnehin schon an Ukraine-Krieg

Auch beim oberösterreichischen Stahl-Giganten Voest hat man eine Autozulieferer-Sparte. Der zuständige Vorstand Peter Schwab sagte kürzlich, dass die europäische Autoproduktion aufgrund des Halbleitermangels sowie fehlender Kabelbaum-Lieferungen aus der Ukraine derzeit lediglich zwei Drittel ihres Corona-Vorkrisenniveaus erreiche.

Peter Schwab, zuständiger Vorstand der Automobilzulieferer-Sparte der Voestvoestalpine

Ein Gas-Ausfall würde aber wohl auch den oberösterreichischen Leitbetrieb hart treffen – und doch hat man vorgesorgt, wie der eXXpress berichtete. Weil die Politik und inbesondere die zuständige Ministerin Leonore Gewessler die Gas-Krise völlig verschlafen haben, wurde man selbst aktiv und legte in Eigenregie eine Reserve an, die etwa drei Monate halten würde.

Spätestens dann heißt es aber auch bei der Voest „Njet“…