Zum Start der Öffnungswoche wird die Schwelle der drei Millionen geimpften Österreicher, die zumindest den Erststich erhalten haben, durchbrochen. Bis Juni werde in Land jeder, der will, geimpft sein, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. “Die Ausgangslage für die Öffnungen ist noch besser als erwartet. Die Kurve der Corona-Infizierten zeigt steil nach unten, die Kurve der Geimpften steil nach oben”, kommentierte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die aktuelle Entwicklung.

Geht man von zwei Drittel impfwilliger Bevölkerung aus, hätten bereits 60 Prozent derer, die eine Impfung wollen, diese auch erhalten. Erfreulich sei vor allem der Impffortschritt bei den besonders gefährdeten Altersgruppen: “Bis Ende der Woche ist damit zu rechnen, dass neben Vorarlberg auch Burgenland, Oberösterreich und Tirol bereits zwei Drittel der über 50-jährigen geimpft haben werden.” Kurz zeigte sich zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt “und wir im Sommer wieder zur Normalität zurückkehren könne

Erste valide Daten zur Immunisierung

Nun liegen erstmals valide Daten vor, wie viele Personen trotz Impfung an Corona erkranken. Der Haken: Genaue Zahlen gibt es vorerst nur für Vorarlberg und diesen zu Folge waren 93,4 Prozent der 27.600 im “Ländle” Erkrankten ungeimpft. Bloß 0,5 Prozent der Erkrankungen traten mehr als drei Wochen nach dem erste Stich auf, gar nur 0,16 Prozent nach der zweiten Immunisierung.

Diese Zahlen wurden von der AGES in der vergangenen Sitzung der Ampel-Kommission präsentiert, deren internes Protokoll der APA vorliegt. Die absoluten Zahlen wurden nicht genannt, aber die 0,5 Prozent entsprechen 138 Erkrankten, die 0,16 wiederum 44 Personen. Die drei Wochen nach dem Erststich sind insofern eine wichtige Marke, als man sich ab diesem Zeitpunkt ab Mittwoch Eintrittstests erspart. Um die Relation darzustellen: Bisher erhielten in Vorarlberg gut 146.000 Personen eine Teilimpfung, knapp 44.000 sind voll immunisiert.

Tirol und Steiermark haben ebenfalls Zahlen erhoben

Eigene Erhebungen hat auch das Land Tirol durchgeführt. Dort wurden 42 so genannte “Impfdurchbrüche” registriert, drei dieser Personen verstarben. Allerdings wurden hier andere Maßstäbe als in Vorarlberg hergenommen. Gezählt wurden nur symptomatische Personen, die auch schon die zweite Impfung erhalten hatten. Tirol hat bisher knapp 279.000 Teil-Immunisierte und mehr als 123.000 Bewohner, die bereits beide Impfungen erhalten haben.

In der Steiermark gibt es wiederum eine Fallserie in einem Pflegeheim, die etliche Geimpfte betroffen hat. Gesamt gab es dort 16 Infektionen, davon waren elf Personen bereits immunisiert. Bei letzterer Gruppe verlief die Erkrankung zwar großteils asymptotisch, es gab aber auch zwei Todesfälle. Eine ältere Frau mit zahlreichen Vorerkrankungen erlag einer mit Covid-19 assoziierten Lungenentzündung.

Bundesweite Daten sind zeitnah zu erwarten

Schon bald dürfte es validere Daten für das ganze Bundesgebiet geben. Das kündigte in der Sitzung jedenfalls Impfkoordinatorin Katharina Reich an. Dann soll es eine Verschneidung der Impfdaten mit jenen aus dem Epidemiologischen Melderegister geben, in das von den unterschiedlichen Stellen die Infektionszahlen eingegeben werden. (APA/red)