Die NATO rechnet mit einem noch lange anhaltenden Krieg in der Ukraine. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin seine Ambitionen aufgegeben habe, die komplette Ukraine zu kontrollieren, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch am Rande eines Treffens der 30 Außenminister der Bündnisstaaten in Brüssel.

Man müsse sich bewusst darüber werden, dass der Krieg noch “viele Monate oder sogar Jahre” andauern könne.

Stoltenberg: "NATO muss Verteidigung und Abschreckung stärken"

Den Rückzug russischer Truppen aus dem Norden der Ukraine erklärte Stoltenberg mit einer nach NATO-Erkenntnissen geplanten Großoffensive im Osten. Die Streitkräfte sollen demnach verstärkt und neu bewaffnet werden, um den gesamten Donbass einzunehmen und eine Landbrücke zur bereits besetzten ukrainischen Halbinsel Krim zu schaffen.

Konsequenz aus den Entwicklungen ist laut Stoltenberg, dass sich die NATO auf einen langen Weg vorbereiten muss. “Wir müssen die Ukraine unterstützen, unsere Sanktionen aufrechterhalten, unsere Verteidigung und unsere Abschreckung stärken”, sagte er.

NATO-Außenminister berieten über weitere Unterstützungen für die Ukraine

Die Außenminister der 30 NATO-Staaten waren am Donnerstag für Beratungen über eine weitere Unterstützung der Ukraine und eine Verstärkung der Verteidigungsfähigkeiten im östlichen Bündnisgebiet zusammengekommen. Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba, der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sowie Kollegen aus Finnland, Schweden und Georgien waren vor Ort. Kuleba sollte unter anderem über die jüngsten Entwicklungen im Krieg mit Russland sowie über die Bemühungen um Friedensverhandlungen berichten.