Verwiesen wird von mehreren Kommissionsmitgliedern auch auf die trotz sinkender Infektionszahlen weiter kritische Situation auf den Intensivstationen. Besonders drastisch klingt die Einschätzung des oberösterreichischen Vertreters in dem Gremium. Es seien derart viele Operationen verschoben worden, dass es äußerst schwierig sein werde, diese überhaupt zur Gänze nachzuholen.

Weitere düstere Perspektiven gibt die Einschätzung eines Vertreters der Gesundheit Österreich GmbH. Erste Modelle zeigten, dass ab der zweiten Jänner-Hälfte mit ersten Auswirkungen bis hin zu deutlichen Beeinträchtigungen durch Omikron zu rechnen sei: “Es ist gemäß dieser Berechnungen möglich, dass zu diesem Zeitpunkt die Auslastung auf den Intensivstationen noch zu hoch ist, um eine neuerliche Infektionswelle bewältigen zu können.” Dies sei ein ernst zu nehmendes Szenario.

Vorarlberg über der kritischen Marke

Hinterfragt wurde seitens der Vertreterin Salzburgs, inwieweit ein rasche Booster-Impfung für Jugendliche, die ja erst später die Möglichkeit zur Erst-Impfung erhielten, sinnvoll sei. Erste Daten ergeben ja eine deutlich geringere Wirksamkeit der verfügbaren Vakzine gegenüber Omikron und es gibt bereits Ankündigungen der Pharmakonzerne, ihre Impfung anzupassen. Reich verwies im Gegenzug darauf, dass noch keine EMA-Empfehlung hinsichtlich Booster-Impfung bei Jugendlichen vorliege. Das Nationale Impfgremium werde sich aber nächste Woche nochmals dieser Frage widmen.

Viel kritisiert mit als erstes aus dem Lockdown verabschiedet sich mit Sonntag Vorarlberg, obwohl es als einziges Bundesland laut Prognose über der kritischen Marke von 33 Prozent Intensivauslastung bleibt. Begründet wurde dies vom örtlichen Kommissionsvertreter mit der grenzüberschreitenden Mobilität im Bodenseeraum. Der Lockdown habe daher nur wenig Auswirkung gezeigt.

(APA/red)