Wovor viele politische Beobachter bereits seit Tagen gewarnt haben, ist jetzt passiert: Im Chaos der Aufnahme von Flüchtlingen am Flughafen von Kabul kann nicht so genau kontrolliert werden, wer tatsächlich berechtigt ist, mit einer Transportmaschine der deutschen Bundeswehr auszufliegen.

Laut Informationen der “Welt am Sonntag” schaffte es so nun ein Straftäter, der in seine Heimat Afghanistan abgeschoben worden ist, wieder zurück nach Deutschland. Der Kriminelle saß mitten unter den anderen Afghanen im Transportjet. Wie dies möglich ist? “Ein Abgleich mit internationalen Datenbanken sowie eine Abnahme und der Vergleich von Fingerabdrücken ist aufgrund der Situation vor Ort nicht möglich”, meinte das deutsche Verteidigungsministerium auf Anfrage der “Welt”.

Diesmal ein Straftäter, beim nächsten Flug Terroristen dabei?

Somit ist bereits nach wenigen Tagen bestätigt, wovor viele Kritiker der eiligst befohlenen Evakuierungsflüge gewarnt haben: Es ist nicht 100-prozentig sicher, wer mit diesen Jets nach Europa gebracht wird. Diesmal war es ein Straftäter, vielleicht sind beim nächsten Flug islamistische Terroristen mit an Bord.

Insgesamt hat die Bundeswehr bereits 1600 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Die meisten humanitären Helfer in Afghanistan setzen laut „Welt am Sonntag“ ihre Arbeit fort. Alle Organisationen der Vereinten Nationen (UN) – wie das Flüchtlingswerk UNHCR und die Welthungerhilfe – bleiben mit der großen Mehrheit ihrer 300 ausländischen und rund 3000 einheimischen Mitarbeiter vor Ort.

Im Gedränge und in der Hektik des Abflugs sind genauere Kontrollen der Passagierdaten nicht möglich
Vor ihnen flüchten hunderttausende Menschen: Kämpfer der Taliban