1400 Euro Kosten nur für Raten: So zockt Wien Energie die Unternehmer ab
Firmen, die ihre Strom- und Heizrechnungen nicht zeitgerecht zahlen können, müssen bei der Ratennachzahlung brutale Mehrkosten in Kauf nehmen. Beim Eintreiben der Forderungen macht Wien Energie sich nicht selbst die Hände schmutzig, es hat ein Inkassobüro beauftragt.
Wegen der explodierenden Kosten infolge der Energiekrise können immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre Strom- und Heizrechnungen nicht mehr stemmen. Beim Finanzombudsteam stapeln sich Anfragen von KMU, die bei der Wien Energie in der Kreide stehen. Was für diese Unternehmen besonders tragisch, aber auch zutiefst irritierend ist: das Wuchergebaren jenes Inkassobüros (Infoscore), das im Auftrag der Wien Energie die Nachzahlungen eintreibt. Im Schnitt müssen jene Firmen, die bei der Bezahlung ihrer Energierechnungen säumig sind, 30 Prozent mehr nachzahlen, als es die ursprüngliche Forderung von Wien Energie vorsah.
Horrende Kosten für Ratenvereinbarung
Der Geschäftsführer des Finanzombudsteams, Gerald Zmuegg, schildert gegenüber dem eXXpress den konkreten Fall eines Unternehmens. Die Firma stimmte einer Ratenvereinbarung für eine Forderung in Höhe von EUR 4890,54 zu. In der Ratenvereinbarung enthalten: eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 351,66 Euro und weitere Mahnkosten. Damit nicht genug, hat es auch die Verzinsung in sich: 7,38 Prozent. All das zusammengerechnet erhöhte sich die Schuld auf sage und schreibe 5776,51 Euro. Das bedeutet: In Summe zahlt das Unternehmen rund 1400 Euro allein nur für die Ratenvereinbarung. Dies entspricht nicht weniger als 30 Prozent der ursprünglichen Forderung – was bei Ratenvereinbarungen mit der Wien Energie der Schnitt sei. Laut Zmuegg wurde das Unternehmen vor vollendete Tatsachen gestellt, es blieb ihm nichts anderes übrig, als zähneknirschend zuzustimmen.
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