
300 Milliarden Euro Schulden: China Evergrande beantragt Gläubigerschutz
Nach langem Zögern gab Evergrande letzten Monat die Bilanzdaten der letzten beiden Jahre heraus und musste den riesigen Schuldenberg des Unternehmens öffentlich machen. Nun tritt ein, was viele befürchteten: der Immobiliengigant ist zahlungsunfähig.
72 Milliarden Euro Minus hat der chinesische Bauriese Evergrande in den letzten zwei Jahren gemacht. Jetzt hat das hoch verschuldete Unternehmen in den USA Gläubigerschutz nach Kapitel 15 beantragt. Damit kann der chinesische Bauträger seine Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten schützen, während er einen milliardenschweren Deal mit seinen Gläubigern ausarbeitet.
Der Bauriese kann seine Projekte nicht mehr fertigstellen
Evergrande, ehemals Chinas zweitgrößte Baufirma, hat mehr als 1300 Projekte in mehr als 280 Städten in den USA. Mit einem Schuldenstand von 300 Milliarden Euro gilt Evergrande als der am höchsten verschuldete Bauträger der Welt und ist nun endgültig nicht mehr in der Lage seine Schulden zurückzuzahlen – selbst nach vorhergegangenen Gesprächen mit den Gläubigern. Schon seit letztem Jahr ist der Handel der Aktien des Unternehmens an der Börse ausgesetzt.
Auch andere Wirtschaftsfelder sind von der Krise betroffen
Zuletzt verkündete auch ein anderer chinesischer Bauriese, dass er enorme Schuldenprobleme hat: Das Ende letzten Jahres ohnehin mit 145 Milliarden Euro hoch verschuldete Country Garden gab bekannt, die letzten sechs Monate erneut Verluste in Höhe von 7 Milliarden Euro gemacht zu haben. Diese allgemeine Schwäche des Bausektors bedroht auch die Finanzbranche. So musste Zhongrong International Trust, ein Anbieter von Treuhandfonds, gegenüber Investoren Liquiditätsschwierigkeiten einräumen. Zhongrong investiert traditionell größtenteils in den Immobilienmarkt.
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