7 Prozent: Auch Nationalbank schraubt Inflationsprognose nach oben
Der Teuerungshammer schlägt immer härter durch: Neben dem WIFO und der Statistik Austria hat jetzt auch die Österreichische Nationalbank (OeNB) ihre Inflationsprognose nach oben korrigiert – auf sieben Prozent! Das gab OeNB-Gouverneur Robert Holzmann am Freitag bekannt
Die Nationalbank hat ihre Inflationserwartung für das laufende Jahr auf 7 Prozent erhöht. Noch im April war sie von 5,6 Prozent ausgegangen. Für 2023 sagt die OeNB einen Rückgang der Inflationsrate (VPI) auf 4,2 Prozent voraus.
Auch Arbeitslosigkeit wird steigen
Das Wirtschaftswachstum erwartet die OeNB nun für heuer mit 3,8 Prozent und 2023 nur mehr mit 1,9 Prozent. Die Arbeitslosigkeit dürfte laut OeNB-Prognose heuer bei 6,2 Prozent liegen und in den Folgejahren auf 6,0 und 5,9 Prozent leicht zurückgehen.
Unklarheit wegen Ukraine-Krieg
Entscheidend für die Annahmen sind ein Ende des Kriegs in der Ukraine noch neuer und die Einstufung von Maßnahmen gegen das Covid-Pandemie nur mehr als Risiko, sagte OeNB-Gouverneur Holzimann am Freitag bei der Vorstellung der Prognose.
Höchster Wert seit 1993 in Tschechien
Erst gestern hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Teuerung die erste Leitzins-Erhöhung seit elf Jahren angekündigt – der eXXpress berichtete. Dass die Inflation auch andernorts aus dem Ruder läuft, zeigt ein Blick in unser Nachbarland.
In Tschechien steigen die Verbraucherpreise weiter in hohem Tempo. Die jährliche Inflationsrate kletterte im Mai auf 16 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde CSU am Freitag bekannt gab. Das war der höchste Wert seit Dezember 1993, als die Teuerungsrate bei 18,2 Prozent lag. Getrieben wurde der jüngste Anstieg demnach vor allem von steigenden Wohnkosten und den Preisen für Lebensmittel sowie Brenn- und Kraftstoffen. Besonders stark war die Entwicklung bei Mehl, das um 64,6 Prozent mehr kostete als vor einem Jahr, sowie bei Butter mit einer Zunahme um 51,9 Prozent.
Straffungspolitik wird offensiv betrieben
Um die Inflation zu bekämpfen, verfolgt die tschechische Nationalbank seit längerem eine offensive Straffungspolitik. Der Leitzins stieg zuletzt auf 5,75 Prozent. Für Unsicherheit sorgt Beobachtern zufolge indes, dass im Juli mit Ales Michl ein neuer Nationalbank-Präsident die Nachfolge von Jiri Rusnok antritt. Michl gilt als Kritiker der strengen Zinspolitik seines Vorgängers. Der EU-Mitgliedstaat Tschechien hat mit der Krone eine eigene Währung.
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