
Alarmierend: 20 Prozent der EU-Bürger waren 2023 armutsgefährdet
Es sind besorgniserregende Zahlen: Etwa ein Fünftel der EU-Bevölkerung war im Jahr 2023 laut am Mittwoch veröffentlichten Eurostat-Daten von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das entspricht etwa 94,6 Millionen (!) Europäern.
Im Vergleich zu 2022 mit 95,3 Millionen Menschen (22 Prozent der Bevölkerung) ist diese Zahl leicht gesunken. In Österreich waren es 2023 17,7 Prozent der Bevölkerung; Österreich befindet sich damit im Drittel der am wenigsten gefährdeten EU-Länder.
Der Anteil der betroffenen Menschen variierte im Jahr 2023 in den EU-Ländern sehr stark. Die höchsten Werte wurden in Rumänien (32 Prozent), Bulgarien (30 Prozent), Spanien (27 Prozent) und Griechenland (26 Prozent) verzeichnet. Am wenigsten gefährdete Menschen gibt es dagegen in Tschechien (12 Prozent), Slowenien (14 Prozent) sowie Finnland und Polen (je 16 Prozent).
Risiko von Armut unter anderem für Frauen und junge Erwachsene besonders groß
Im Jahr 2023 war das Risiko von Armut oder sozialer Ausgrenzung in der EU für Frauen, junge Erwachsene, Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss und insbesondere für Arbeitslose besonders groß. Über ein Fünftel der EU-Bevölkerung, die in Haushalten mit unterhaltsberechtigten Kindern lebt, ist laut Eurostat armutsgefährdet.
Die Kriterien:
Die Eurostat-Definition nennt drei Kriterien für Armuts- und soziale Ausgrenzungsrisiken: Armutsrisiko, erhebliche materielle und soziale Benachteiligung und/oder Leben in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsintensität. Trifft mindestens eines der Kriterien zu, gilt der Haushalt als gefährdet.
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