Die neu entwickelte Alexa basiert auf generativer Künstlicher Intelligenz und wurde tief in das Amazon-Ökosystem integriert. Nutzer können künftig nicht nur einfache Sprachbefehle geben, sondern mit der Assistentin flüssig kommunizieren. Alexa merkt sich Vorlieben, erkennt Stimmungen und kann Befehle intuitiv ausführen.

„Die neue Architektur macht Alexa intelligenter als je zuvor“, erklärte Amazons Gerätechef Panos Panay. Der Konzern kombiniert dafür eigene KI-Technologien mit Modellen des KI-Start-ups Anthropic, an dem Amazon beteiligt ist. Ab März wird die verbesserte Version zunächst in den USA ausgerollt, kostenpflichtig für rund 20 Dollar im Monat oder kostenlos für Prime-Mitglieder. Ein globaler Start soll folgen.

KI-Agenten als Schlüsseltechnologie

Ein zentrales Element der neuen Alexa sollen sogenannte KI-Agenten sein– Programme, die eigenständig Aufgaben übernehmen. Anstatt nur Sprachbefehle umzusetzen, kann Alexa nun Websites besuchen, sich einloggen und Bestellungen ausführen, wenn keine direkte Schnittstelle zu einem Anbieter vorhanden ist.

Die Assistentin soll sich außerdem nahtlos mit Apps wie Uber oder Opentable verbinden und etwa Tischreservierungen oder Taxibuchungen übernehmen. Amazon will Alexa zu einer universellen Bedienoberfläche für externe Dienste machen.

Von der digitalen Sekretärin zum persönlichen Assistenten

Alexa kann zudem auch Dokumente analysieren, Textnachrichten formulieren und Bilder generieren. Sie verarbeitet Videodaten und erkennt über Kameras, was im Haushalt passiert – etwa ob ein Paket geliefert oder der Hund ausgeführt wurde.

Ein weiteres Highlight ist die Integration in das Smart Home: Nutzer können etwa festlegen, dass Musik in allen Räumen spielt – außer im Kinderzimmer, wenn das Baby schläft. „Alexa wird zum Dirigenten eines intelligenten Haushalts“, so Amazon-Manager Daniel Rausch.

Amazons KI-Aufholjagd

Intern lief das Projekt unter dem Codenamen „Banyan“ und wurde von Konzernchef Andy Jassy persönlich überwacht. Die Entwicklung wurde mehrfach verschoben, weil die KI zunächst zu fehleranfällig war. Doch Amazon musste reagieren: Die Konkurrenz durch generative KI-Modelle wie ChatGPT hatte Alexa in den vergangenen Jahren alt aussehen lassen.

Nun will Amazon die Schwäche der Konkurrenz nutzen. Während OpenAI, Google und Microsoft mit kostenpflichtigen KI-Modellen experimentieren, setzt Amazon auf eine breite Verfügbarkeit: Prime-Mitglieder erhalten Alexa kostenlos – eine Strategie, mit der der Konzern seine KI-Technologie schnell in Millionen Haushalte bringen könnte.