Angeschlagener Gas-Importeur: 15 Milliarden vom Steuerzahler, dann Nobel-Dinner
Einfach nur dreist: Mit 15 Milliarden Euro der Steuerzahler ließ sich der Gasimporteur Uniper bereits helfen. Zusätzlicher Bedarf wurde schon angemeldet. Den Gürtel enger schnallen, will man aber nicht. Für das Sponsoring eines einzigen Events ließ sich Konzern 350.000 Euro springen.
Die Optik ist nicht gut. Der Gaslieferstopp aus Russland brachte den Konzern in Schwierigkeiten. Der deutsche Staat musste helfen, pumpte 15 Milliarden Euro in das Unternehmen. Was mache Uniper mit der Finanzspritze? Erst mal ein luxuriöses Gala-Event in einer Mailänder Villa veranstalten. Laut “Business Insider” schlug alleine das Dinner umgerechnet 175.000 Euro zu Buche.
"Es ist eine gute Krise"
In einem Tweet vom Account der Messe, der inzwischen gelöscht wurde, heißt es, das “prestigeträchtige Dinner” in der Villa Necchi Campiglio sei von Uniper gesponsert worden. Die luxuriöse Villa im Mailänder Stadtzentrum stammt übrigens laut einem Bericht auf “NTV” aus den 1930er Jahren und befindet sich (kann man nicht erfinden) im Besitz einer Umweltstiftung. Beheizter Swimmingpool und Tennisplatz sind natürlich dabei.
Es wird sogar noch dreister! An der Gala soll laut Bericht auch Uniper-Geschäftsführer Klaus-Dieter Maubach teilgenommen haben. Zitiert wird der in einem mittlerweile ebenfalls gelöschten Tweet mit den Worten: “Churchill hat gesagt: Verpasse niemals eine gute Krise. Wir haben definitiv eine gute Krise, also lasst sie uns nicht verpassen!”
12 Milliarden Verlust – im ersten Halbjahr
Der Gasimporteur meldete zuletzt Bedarf an weiteren Finanzhilfen an, weil er sich wegen der Lieferkürzungen Russlands am Markt teuren Ersatz beschaffen muss. Mitte August wies der Konzern einen Verlust von über 12 Milliarden Euro für das erste Halbjahr aus.
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