
Ausgerechnet Saudi-Arabien! Der US-Verbündete verdoppelt Öl-Importe aus Russland
Saudi-Arabien ist traditionell ein Verbündeter der USA. Das hält das Land jedoch nicht davon ab, ausgerechnet jetzt doppelt so viel Öl aus Russland zwecks Stromgewinnung zu importieren wie im Vorjahr. US-Präsident Biden wird bei seinem bevorstehenden Besuch einiges zu besprechen haben.

Der weltgrößte Öl-Exporteur Saudi-Arabien hat seine Importe von Öl zur Stromgewinnung aus Russland im zweiten Quartal mehr als verdoppelt. Von April bis Juni erreichten 647.000 Tonnen Öl das Königreich über russische und estländische Häfen. Dies entspricht 48.000 Barrel (159 Liter) pro Tag (bpd). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Menge noch 320.000 Tonnen.
Mit importiertem Öl wird Stromerzeugung zum Öl-Export finanziert
Saudi-Arabien verwendet das importierte Öl zur Stromerzeugung und kann dann eigenes Rohöl exportieren. Besonders viel Strom wird in den heißen Sommermonaten zur Kühlung benötigt.
Russland verkauft sein Öl angesichts der internationalen Sanktionen auf dem Weltmarkt mit deutlichen Preisnachlässen. Zwar weigern sich viele Staaten vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, russisches Öl zu kaufen. Andere wie China und Indien sowie zahlreiche Länder in Afrika und Nahost haben dagegen ihre Importe erhöht.
US-Präsident bald auf Besuch
In den kommenden Tagen wird US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien erwartet, einem traditionellen Verbündeten. Er steht innenpolitisch unter Druck, das Königreich zu einer Erhöhung der Öl-Exporte zu bewegen angesichts der vergleichsweise hohen Benzinpreise in den USA. Dort finden im November Kongresswahlen statt.
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