Am 9. März findet in Niederösterreich die Landwirtschaftskammerwahl statt. Lorenz Mayr vom Bauernbund betont im exxpress-Interview die Bedeutung einer stabilen Regierung für die heimische Landwirtschaft. „Wir brauchen klare Entscheidungen zu Klimawandel, Preisgestaltung und Importen, um die Existenz unserer Betriebe zu sichern“, erklärt Mayr.

Der Green Deal sei bereits abgesagt, doch für Mayr bleibt Bürokratie ein großes Problem. „Wir fordern weniger Auflagen für die Landwirte, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ Zudem müsse die CO₂-Speicherung durch landwirtschaftliche Betriebe als Beitrag zum Klimaschutz anerkannt werden.

Ein weiteres zentrales Thema ist der Lebensmittelimport. „Wir haben hohe Produktionsstandards in Österreich, etwa beim Pflanzenschutz und in der Tierhaltung. Daher müssen auch importierte Lebensmittel diesen Standards entsprechen“, fordert Mayr. Produkte, die mit verbotenen Pestiziden oder Hormonen behandelt wurden, dürften nicht über Umwege in den Handel gelangen.

Lorenz Mayr im Gespräch mit exxpress-Moderator Volker PiesczekNÖ Bauernbund/Schuecker

Beim Thema Vollspaltböden in der Tierhaltung fordert Mayr längere Übergangsfristen. „Bauern denken in Generationen. Ein plötzlicher Systemwechsel gefährdet Existenzen.“ Auch das umstrittene Mercosur-Abkommen, also das das Freihandelsabkommen mit Südamerika, lehnt er klar ab, da es einen unfairen Wettbewerb durch niedrigere Produktionsstandards begünstige.

Lorenz Mayr ist stolzer Vater von zwei Töchtern – und damit nicht nur politisch, sondern auch persönlich der Zukunft der Landwirtschaft verpflichtetexxpressTV/exxpressTV

Mayr ruft alle Wahlberechtigten dazu auf, am 9. März abzustimmen: „Jeder Betrieb zählt, jede Stimme zählt – es geht um die Zukunft unserer Landwirtschaft.“

Der 42-jährige Lorenz Mayr ist Weinviertler Ackerbauer mit Zuckerrüben und Erdäpfeln aus Steinabrunn. Er übernahm den Familienbetrieb mit 22 im Jahr 2004 und ist verheirateter Vater zweier Töchter.  Seit 2020 ist er der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Zusätzlich vertritt er die bäuerlichen Interessen in zahlreichen weiteren Gremien wie AMA, Maschinenring und auch auf Bundesebene in Ausschüssen der LK Österreich.