„Bitcoin wird ‘to the moon’ gehen. Ich möchte, dass Amerika diese Bewegung anführt – und genau das wird passieren.“ Mit dieser Ansage auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville im Juli 2024 ließ Donald Trump keinen Zweifel an seiner Vision. Er will die Vereinigten Staaten zur führenden Krypto-Nation machen. Schon sein Wahlsieg trieb den Bitcoin-Kurs auf mehr als 100.000 US-Dollar. Nun blicken Investoren gespannt auf die ersten 100 Tage seiner Amtszeit und warten darauf, ob seine Versprechen in konkrete Maßnahmen münden.

Preisziele in schwindelerregenden Höhen

Insider berichten, dass Trump eine Zielmarke von 150.000 Dollar für Bitcoin anstrebt. Für viele Experten ist das jedoch erst der Anfang. Strategen des Krypto-Vermögensverwalters Bitwise prognostizieren bis Ende des Jahres einen Kurs von 200.000 Dollar. Noch optimistischer zeigt sich Sean Farrell vom Researchhaus Fundstrat: „Ein Preis von 500.000 Dollar ist durchaus realistisch.“ Farrell argumentiert, dass eine strategische Bitcoin-Reserve der USA als Treibstoff für einen nie dagewesenen Höhenflug dienen könnte.

Die Macht einer staatlichen Bitcoin-Reserve

Die Idee einer staatlichen Bitcoin-Reserve gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Ein Gesetzesentwurf der US-Senatorin Cynthia Lummis sieht vor, dass die Regierung bis zu eine Million Bitcoin – etwa fünf Prozent des Gesamtangebots – kauft. Damit würden die USA der größte staatliche Bitcoin-Besitzer der Welt. Laut der Prognoseplattform Kalshi liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Vorhaben in diesem Jahr umgesetzt wird, bei knapp 50 Prozent.
Die Einführung einer Bitcoin-Reserve könnte den Markt erheblich beeinflussen. Travis Kling, Gründer des Krypto-Vermögensverwalters Ikigai, erwartet, dass ein solcher Schritt einen „Bieterkrieg“ um die stark begrenzte Anzahl verfügbarer Bitcoin auslösen könnte. Sein Kursziel: mindestens 300.000 Dollar.

Bitcoin als globales Spiel der Mächte

Nicht nur die USA haben erkannt, dass Bitcoin mehr ist als ein Spekulationsobjekt. Länder wie Hongkong erwägen ebenfalls, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen, um ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Diese Entwicklung könnte den Druck auf andere Nationen erhöhen, nachzuziehen. Bitwise erwartet, dass sich die Zahl der Staaten, die Bitcoin halten, bis Ende 2025 verdoppeln wird.
Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, hat Bitcoin kürzlich als „digitales Gold“ bezeichnet – ein Zeichen für die wachsende Akzeptanz der Kryptowährung. Doch diese Anerkennung birgt auch Risiken: Eine Bitcoin-Reserve der USA könnte die geopolitischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse erheblich verändern, was insbesondere China und Europa vor neue Herausforderungen stellt.

Kurzfristige Turbulenzen und langfristige Chancen

Trotz des Hypes bleibt Bitcoin anfällig für kurzfristige Schwankungen. So führte der Verkauf von 69.370 beschlagnahmten Bitcoin durch die US-Regierung jüngst zu einer vorübergehenden Kurskorrektur. Zudem belasten steigende Anleiherenditen und ein starker Dollar die Kryptowährung.
Dennoch sehen Experten diese Schwächephasen als Chancen. „Jeder kurzfristige Ausverkauf bietet Anlegern die Möglichkeit, ihr Engagement in Bitcoin zu erhöhen“, sagt ein Sprecher von Bitwise.