Bittere Prognose: Gas wird immer knapper - und noch teurer
Auch wenn der Wunsch nach Unabhängigkeit vom russischen Gas da ist – noch brauchen wir es. Noch beliefert Russland Österreich und Deutschland, aber der Chef der deutschen Bundesnetzagentur warnt: Das Gas wird knapper werden – und damit auch noch teurer.
Die Explosion der Energiepreise zieht sich quer durch alle Länder – und durch den Krieg in der Ukraine und die daraus erfolgten Sanktionen gegen Großlieferant Russland spitzt sich die Lage von Tag zu Tag aufs Neue zu. Verbraucher wie auch Unternehmen stöhnen unter den Preiserhöhungen – und werden sich wohl noch auf weitere Teuerungen einstellen müssen.
So lautet zumindest die Prognose von einem, der es wissen muss – der Präsident der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, teilte seine Einschätzung zur Lage mit dem “Tagesspiegel” – und prophezeit, dass ich nach dem russischen Lieferstopp für Dänemark und Shell weitere Preissteigerungen klar am Horizont abzeichnen. “Das Gas, das in Europa frei gehandelt wird, dürfte sukzessive weniger werden. Wenn die Schraube weiter angezogen wird, seien es auch nur kleine Schritte, wird Gas noch teurer”, warnt Müller.
Dreht Putin auch uns das Gas ab?
Nachdem Russland bereits mehreren Ländern – darunter etwa Polen oder die Niederlande – den Gashahn abgedreht hat, steigt auch im deutschsprachigen Raum die Sorge, dass wir als Nächstes an der Reihe sein könnten. Denn auch wenn die Unabhängigkeit vom russischen Gas vor allem in Deutschland das große erklärte Ziel ist, sind unsere deutschen Nachbarn – und Österreich genauso wenig – für diese Eigenständigkeit bereit.
Zumindest hier kann Müller beruhigen: Der Experte sieht aktuell keinen Anlass zur Sorge, dass Russland auch die Gaslieferungen nach Deutschland oder Österreich einstellen könnte: “Die Gaszuflüsse sind derzeit stabil”, erklärte er. Dennoch seien “seriöse Vorhersagen unmöglich”. Auch die Bundesnetzagentur könne “nur auf Sicht fahren” – und auch den Rahmen für seine Prognose steckt er sehr eng: “Ich wage keine Prognose, die über die nächsten 24 Stunden hinaus geht”, stellt Müller klar.
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