Erstmals droht der Kreml offen mit Stopp der Gas-Lieferungen
Nächtliche Eskalation im Wirtschaftskrieg Russland gegen Europa: Dmitri Peskov, Wladimir Putins Sprecher, sagte offen, dass niemand mehr Gas aus Russland erhält, wenn nicht in Rubel bezahlt werde. Genau das wollen aber alle europäische Staaten – darunter auch Österreich – durchziehen.
“Keine Zahlung – kein Gas”, stellte Dmitri Peskov in der Nacht auf Dienstag in einem Interview mit dem US-Sender PBS trocken fest: Russland werde “sicher keine pan-europäische Charity-Aktion” durchführen, sagte der Kommunikationschef von Wlaidmir Putin.
Selbstverständlich werden die europäischen Nationen für ihre Gas-Lieferungen ab sofort in Rubel bezahlen müssen, so wie es der russische Präsident angeordnet hat (wir berichteten)
Die russische Zentralbank, die Regierung und Gazprom (GAZP.MM), das Unternehmen, das 40% der europäischen Gas-Importe abwickelt, werden am Donnerstag die konkreten Pläne für die Abwicklung der Rubel-Zahlungen für die Erdgas-Lieferungen präsentieren.
Dmitri Peskov: “Wir werden nicht gratis liefern, das ist schon einmal klar.”
Österreichs OMV wollte weiter in Euro bezahlen
Wie eXXpress-Leser wissen, würde ein Gas-Lieferstopp Österreich besonders hart treffen: Die Gas-Bevorratung liegt bei nur noch 12,78 %, vor wenigen Wochen waren es noch 17 %.
OMV-Generaldirektor Alfred Stern betonte noch vor fünf Tagen, dass Österreich “weiter in Euro bezahlen” werde – so seien die Verträge abgeschlossen worden. Stern: “Wir haben keine andere Vertragsgrundlage, ich dürfte so etwas gar nicht.”
Der Donnerstag wird somit für Österreichs Grundversorgung mit Gas spannend. Kurzfristig mögliche Alternativlösungen konnte die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler bisher nicht vorlegen.
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